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TÜV Rheinland: Tipps zum Fahrverhalten bei starkem Seitenwind

12.02.2020 18:45 Uhr | Lesezeit: 4 min
TÜV Rheinland
Der TÜV Rheinland empfiehlt Lkw-Fahrern bei heftigen Böen am besten ganz aufs Überholen zu verzichten
© Foto: imageBROKER/picture-alliance

Orkan „Sabine“ hat erst vor Kurzem für Chaos auf den Straßen gesorgt: Lkws sind umgekippt oder wurden sogar komplett von der Fahrbahn geweht. Bei den nächsten starken Böen können diese Hinweise für Fahrer hilfreich sein.

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Wie das Orkantief Sabine aktuell wieder deutlich gemacht hat: Seitenwinde können für Fahrzeuge sehr tückisch sein, wenn sie in heftigen Böen über die Fahrbahn wehen. Das gilt besonders für Lkw, denn sie bieten eine noch größere Angriffsfläche als Pkw. Der TÜV Rheinland gibt daher einige Tipps, worauf Verkehrsteilnehmer und vor allem Lkw-Fahrer achten sollten, wenn sie bei windigem Wetter unterwegs sind.

Größe des Fahrzeugs und Geschwindigkeit bewusst machen

Ihre volle Kraft entwickeln Seitenwinde besonders auf Brücken sowie an Waldschneisen und offenen Feldern. „Je größer das Fahrzeug, desto heftiger die durch den Seitenwind hervorgerufene Reaktion“, sagt Thorsten Rechtien, Kfz-Experte bei TÜV Rheinland. Das gelte auch für die Geschwindigkeit. Je schneller, desto größer die Kräfte, da Seiten- und Fahrtwind zusammenwirken. Auch die subjektive Wahrnehmung des Fahrers ist bei höherer Geschwindigkeit eine andere. Er nimmt den Windstoß deutlich stärker wahr, als er in Wirklichkeit ist. Verkehrsteilnehmer sollten bei windigem Wetter ihre Geschwindigkeit anpassen und stets mit starken Böen rechnen. Insbesondere dann, wenn Verkehrsschilder oder Windsäcke auf starke Seitenwinde hinweisen.

Ausreichend Seitenabstand einhalten und nicht überholen

Rechtien rät vor allem Lkw-Fahrern in solchen Situationen am besten komplett aufs Überholen anderer Lkw zu verzichten. „Wenn der Fahrer merkt, es herrscht heftiger Wind und er muss sowieso stark gegensteuern, dann sollte er gar nicht mehr überholen“, sagt Rechtien. Denn sonst könne es passieren, dass beide Lkw durch den Überholvorgang gefährdet werden und ins Schlingern geraten.

Aufgrund des möglichen Schlingerns sollten Verkehrsteilnehmer auch darauf achten, einen ausreichenden Seitenabstand einzuhalten. Pkw-Fahrer sollten etwa beim Überholen eines Lkw laut Rechtien den Ansaugeffekt mit einkalkulieren. Dieser entsteht durch den Windschatten des größeren Fahrzeugs und das notwendige Gegenlenken des Überholenden, erklärt der Experte. Gerade bei Baustellen oder verengten Fahrbahnabschnitten rät er daher auch Autofahrern lieber auf das Vorbeifahren verzichten und so weder sich noch den Lkw-Fahrer zu gefährden.

Auf die Vernunft hören und im Zweifel das Fahrzeug abstellen

Aufmerksam sollten Verkehrsteilnehmer auch sein, wenn ein vorausfahrendes Gespann ins Schlingern gerät. Da der Anhänger nicht starr mit dem Zugfahrzeug verbunden ist, sind teils entschiedene Reaktionen des Fahrers nötig, für die ein Fahrstreifen nicht reicht. „In diesem Fall abbremsen und die Warnblinkanlage einschalten“, rät der Rechtien. Weiter empfiehlt er, im Zweifel auf das eigene Gefühl und die Erfahrung zu hören. Wenn etwa zu dem starken Wind auch noch Regen dazukomme und ein deutlich eingeschränkte Sicht herrsche, sollten vor allem Lkw-Fahrer ihr Fahrzeug besser abstellen und auf eine ruhigere Wetterlage warten.

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