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USA beschließen strengere Umweltnormen für Lkw

10.01.2023 10:11 Uhr | Lesezeit: 3 min
Autonomer Lkw, Kodiak Robotics, USA
Ab 2027 werden die neuen Normen für alle neu zugelassenen Lkw in den USA gelten
© Foto: Kodiak Robotics

Es ist das erste Mal seit 2001, dass in den USA auf Bundesebene Umweltnormen für schwere Lkw gesetzlich geregelt werden.

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Die USA führen neue Umweltnormen für Lkw ein, die vor allem eine starke Senkung der NOx-Emissionen (Stickstoffoxide) vorsehen. Die entsprechenden Beschlüsse dazu veröffentlichte die US-Umweltagentur EPA kurz vor Weihnachten. Ab 2027 werden die neuen Normen für alle neu zugelassenen Lkw in den USA gelten. Die Maßnahmen sind zu vergleichen mit den Plänen der EU-Kommission, durch die Einführung einer neuen Euro 7 Norm den Lkw-Verkehr in Europa umweltfreundlicher zu gestalten.

Die neuen Vorschriften werden von EPA als „80 Prozent schärfer als die aktuell geltenden“ Regeln bezeichnet. Sie sollen unter anderem dazu führen, dass der NOx-Ausstoß schwerer Lkw bis 2045 um 50 Prozent gegenüber den aktuellen Werten sinkt. Die Einhaltung der neuen Werte muss von den Herstellern bis zu einer Fahrleistung von 800.000 US-Meilen (knapp 1,3 Million Kilometer) gewährleistet werden. Digitale Messgeräte im Fahrzeug sollen die Einhaltung der Werte überwachen und dem Fahrer anzeigen, wenn Werte nicht eingehalten werden.

Die Beschlüsse werden automatisch 60 Tage nach Veröffentlichung im Federal Register, dem Amtsblatt der US-Regierung, in Kraft treten. Es ist das erste Mal seit 2001, dass in den USA auf Bundesebene Umweltnormen für schwere Lkw gesetzlich geregelt werden.

Die Reaktionen auf die neuen Vorschriften fallen in den USA ahnlich aus wie in der EU nach der Veröffentlichung der Vorschläge der EU-Kommission für eine neue Euro 7 Norm für Lkw. Der Lkw-Herstellerverband Truck and Engine Manufacturers Association EMA kritisiert, dass die Festlegung der neuen NOx-Normen auf Grundlage falscher technischer Annahmen gemacht worden seien und die Herausforderungen an die Hersteller enorm seien. Man werde trotzdem versuchen, in enger Zusammenarbeit mit EPA die neuen Normen zu erfüllen, teilte EMA-Präsident Jed Mandel mit.

Umweltgruppen gehen die Normen dagegen nicht weit genug. „Die EMA hat eine Gelegenheit verpasst, Abgase und Smog wirklich zu reduzieren und den Übergang zu den saubersten Fahrzeugen zu beschleunigen“, zitiert der Nachrichtensender CNN Britt Carmon vom Umweltschutzverband Natural Resources Defense Council (NRDC).

EPA dagegen spricht von einem „ausgewogenen“ Gesetzestext. Tatsächlich seien einige der notwendigen Technologien, die für die verlangten Werte nötig sind, bislang nur als Prototypen verfügbar. Mit Blick auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der vergangenen Jahre sei aber davon auszugehen, dass bis 2027 Motoren mit den geforderten Anforderungen serienmäßig gebaut werden können.

Die Neuerungen würden zu einer besseren Luftqualität und damit zu enormen Verbesserungen bei der Gesundheit der Menschen führen. Die daraus entstehenden finanziellen Einsparungen im Gesundheitswesen berechnte EPA pro Jahr mit 29 Milliarden US-Dollar (etwas 27,1 Milliarden Euro).

Die Einführung neuer Abgasnormen für Lkw ist eine von mehreren Maßnahmen der US-Regierung, um 2027 zu einem „Modelljahr“ für einen umweltfreundlicheren Straßenverkehr in den USA zu machen. In diesem Zusammenhang soll EPA in den kommenden Monaten auch neue CO2-Grenzwerte für Lkw vorschlagen. In einem weiteren Gesetzestext sollen außerdem neue CO2- und Abgasnormen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge festgelegt werden. US-Präsident Joe Biden verfolgt damit das Ziel, „die amerikanische Spitzenposition bei sauberen Pkw und Lkw zu stärken“, wie EPA in einer Mitteilung schreibt.

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