Der Bundesgrenzschutz prüft seit einigen Wochen stichprobenartig an den deutsch-polnischen Grenzübergängen Lkw und Pkw. Gesucht werden vor allem Schlepper, die Flüchtlinge illegal transportieren. Eingesetzt werden CO2-Melder und Geräte, die Herzschläge messen, um festzustellen, ob sich Menschen versteckt an Bord des entsprechenden Fahrzeugs befinden.
Die unerwünschte Nebenwirkung dieser als notwendig erachteten Kontrollen: Besonders an Montagen entstehen Wartezeiten von mehreren Stunden für Lkw aus Polen. Dies betrifft laut der polnischen Vereinigung für den Internationalen Straßentransport (ZMPD) in erster Linie den Grenzübergang auf der Autobahn A2 bei Frankfurt/Oder. Immer direkt nach dem Wochenende werden die Schlangen laut ZMPD hierbei am längsten, während sie sich an den weiteren Wochentagen besser auflösen. Der Verkehr auf der A2 sei so groß, dass die kleinste Verzögerung eine Kettenreaktion nach sich ziehe.
Der Grenzübergang an der Autobahn A4 bei Görlitz sei nicht ganz so stark betroffen, weil ein Teil des Schwerlast-Verkehrs auf die neue Autobahn A18 in Richtung Berlin ausweiche. Auch aus dem Norden, auf der Autobahn von Stettin nach Berlin (A11 auf deutscher und A6 auf polnischer Seite) wurden keine größeren Probleme berichtet. Dennoch klagt auch die Nordpolnische Wirtschaftskammer in Stettin, die dauerhaften Kontrollen könnten vielen polnischen Betrieben dauerhaft Schaden zufügen – auch wenn die rationalen Gründe für die Kontrollen durchaus nachvollziehbar seien.
Je nach Grenzübergang wurde auch eine unterschiedliche Intensität der Kontrollen beobachtet. So seien die Kontrollen an der Grenze bei Lubieszyn/Linken an der Straße 104 (in Polen Straße 10) von Stettin nach Pasewalk nur sehr stichprobenartig und kaum zu bemerken, während sie an der Straße 166 bei Schwedt (auf polnischer Seite Straße 26) wesentlich beschwerlicher seien.