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9. Master Truck Treffen im polnischen Opole

23.09.2013 08:00 Uhr
9. Master Truck Treffen im polnischen Opole
Rund 250 Trucks waren am Festival in Opole vertreten
© Foto: Reiner Rosenfeld

Zweieinhalb Tage Highlife, Chrom, Diesel, Lärm und Airbrush-Grusel: Zum 9. Master Truck Treffen ins polnische Opole kamen 250 prachtvolle LKW und 60.000 beeindruckte Besucher.

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Sie können richtig gut feiern in Polen: Schon am frühen Samstagnachmittag tanzten die ersten Fahrer samt Frauen oder Freundinnen auf den Tischen und das, obwohl die Party am Freitag bis tief in die Nacht gegangen war. Was für ein Megafest - und das mitten in Polen, wo sich in kleinen Dörfern noch immer Liaz und Kamaz gute Nacht sagen. Aber das 9. Master Truck Treffen in Opole machte klar: Polen braucht keinen Vergleich zu scheuen mit anderen europäischen Truckfesten. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt; von traumhaften LKW mit feinster Airbrushtechnik bis hin zur perfekten Organisation.

Samstagabend war das Gelände des Aeroclubs Opole genagelt voll. Der Däne Henrik Kofod mit seinem unglaublichen "Lonely-Ranger"-Volvo mit Kranaufbau (Porträt im TRUCKER 5/2013) aus der Heimat angereist, brachte es auf den Punkt: "Bei uns locken Truckfeste oft nur ein paar Hundert Menschen an. Und hier solche Massen!"

Zu viel gab es höchstens beim Lärm. Der war abends im Spalier der eng stehenden Lastwagen so infernalisch, dass die Zuschauer das Hupen und Dröhnen der Hörner teils nur mit zugehaltenen Ohren ertragen konnten. Dazu kam voller Sound aus fetten Lautsprechern vom Ausstellungsgelände.

HUNDERTE GESTYLTE TRUCKS MIT FEINEM AIRBRUSH

Nun zu den Trucks: Da waren erstaunlich viele Motive aus dem Wilden Westen und Piraten vertreten. Den neuesten hatte wohl die Firma Mularski, die einen New Actros samt Frigo-Trailer mit "Fluch der Karibik" verschönert hatte. Zum Gesamtkunstwerk wurde der Auftritt durch Mularskis Männer im Piratenoutfit mit echter Kanone, mit der Böller verschossen wurden. Nicht lumpen ließ sich auch der polnische Transporteur Repinski, der gleich mit einem Dutzend gestylter Trucks angereist war; darunter Motive wie Prince of Persia, Death Race und Hellboy. Und das schön gleichmäßig verteilt auf Scania, Volvo und DAF. Überhaupt ist auffallend in Opole, dass es endlich mal alle Marken in ausgewogenen Zahlen zu bewundern gibt; also keine Rede von der uniformen Dominanz veredelter Scanias wie auf einigen westeuropäischen Festen.

MULTIKULTI BEIM FEST: JEDE MENGE NACHBARN VOR ORT

Schön auch, dass in Polen nicht nur die teuersten Highlights der Truckszene bewundert werden. Die Zuschauer blieben abends auch scharenweise vor Lastwagen wie dem blauen Renault Premium von Michal Jedruszek stehen. Den Kipper, Baujahr 1996, hatte er gebraucht erstanden und sukzessive mit Lampen, Sidepipes und einer blauen Unterflurbeleuchtung veredelt. Insgesamt kostete ihn das Lichtstyling, die Lackmotive und die Innenausstattung der Kabine mehr als 4000 Euro. Doch der Aufwand, den er gemeinsam mit seiner Freundin Anita Sosnowska für das gemeinsame Hobby betreibt, lohnt sich. Für seinen besonderen Truck haben die beiden schon einige Preise auf Treffen in Tschechien, der Slowakei und natürlich in Opole überreicht bekommen.

Angereist waren neben polnischen auch jede Menge tschechische und slowenische Trucks sowie gut zwei Dutzend LKW aus westlichen Landen. Vertreten waren Großbritannien, Dänemark, Schweden, Deutschland und Finnland. Für zwei Lang-LKW hatte der Veranstalter Andrzej Wachowski sogar eine Ausnahmegenehmigung für polnische Autobahnen besorgt. Überhaupt legt sich der 59-Jährige, der die Karriere vom LKW-Fahrer zum Inhaber einer TV-Firma und Festival-Veranstalter geschafft hat, richtig ins Zeug für ausländische Teilnehmer. Das reicht von Bescheinigungen für die polnische Polizei bis zu Hilfestellung, wenn Ladungen nach Polen oder Rückladungen besorgt werden müssen.

AUCH IMMER MEHR DEUTSCHE FINDEN DEN WEG NACH OPOLE

Das Festival hat Wachowski übrigens vor neun Jahren mit nur knapp fünfzig Fahrzeugen aus der Taufe gehoben. Damals waren zwei Ricö-Trucks die ersten Teilnehmer aus Deutschland. In diesem Jahr schafften es fünf deutsche LKW zum Master Truck Festival. Darunter Ralf Groß, der für A+D Benten internationale Gefahrguttransport fährt. Sein Chef besorgte eigens eine Sonderfuhre nach Polen, damit er seinen schicken New Actros den Juroren präsentieren kann. Fürs Siegertreppchen gereicht hat es diesmal leider nicht, aber Ralf will im nächsten Jahr wieder an den Start gehen, ihm gefiel besonders, "dass es hier so locker und familiär zugeht".

Die Preise für Deutschland räumte das Scaniatruckteam unter Ulli Gotzens und Christian Meyer mit ihren 111er Scania (Platz 1) sowie Sven Kunert mit einem Büssing (Platz 3) in der Kategorie Oldtimer ab. Der TRUCKER gratuliert.

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