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Sondertransport: Andrea packt an!

02.06.2014 08:00 Uhr
Sondertransport: Andrea packt an!
Das Fahren mit ihrem FH macht Andrea am meisten Spaß
© Foto: Gerlach Fronemann

Sondertransporte unter Plane, das ist die Welt von Andrea Leuenberger. Wir waren mit der taffen Truckerin auf Tour.

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"Das ist die erste Tour von 3,80 Meter Breite mit diesem neuen Auflieger. Ich bin gespannt, wie da die Beladung klappt." Andrea Leuenberger sitzt entspannt am Volant ihres ebenfalls neuen "alten" Volvo FH 540 mit der ihr vertrauten Zwölfgang-Automatik I-Shift. Seit zehn Jahren fährt sie Lastzüge, davon seit über sechs Jahren bei der Firma Guyan AG: "Vier Jahre lang habe ich Getränke mit einem Hängerzug gefahren, danach Neumöbel und vorwiegend mit Volvo-Camions. Seit einiger Zeit habe ich auf den Sattelzug gewechselt und jetzt den brandneuen Zug übernommen", erzählt die Chauffeurin.

Ursprünglich hat die heute 33-Jährige Köchin gelernt, konnte diesen Beruf aber wegen einer Lebensmittelallergie nicht auf Dauer ausüben. Danach kam Andrea als Bedienerin von CNC-Maschinen mit stahlharter Hightech in Berührung. Dabei verdiente sie sich das Geld für den LKW-Schein. Sie fand bei der Guyan AG Arbeit: "Der Inhaber hat mich damals eingestellt und mir gleich einen neuen Lastzug anvertraut", berichtet Andrea. "Und für dieses Vertrauen, das er in mich gesetzt hat, bin ich ihm noch heute dankbar." Vier Jahre fuhr sie mit einem Anhängerzug Getränke aus. Danach entschloss sie sich, die Disponenten-Schule in Winterthur zu besuchen und fuhr in dieser Zeit auf einem Möbelzug. Nach bestandener Prüfung wechselte sie in den internationalen Verkehr: "Das waren alles Volvo, und diese Marke schätze ich am meisten." Auch der neue Planenzug hat eine Volvo-Zugmaschine, einen FH 540 mit I-Shift, XXL-Kabine und luxuriöser Ausstattung.

SÜNDTEURE HIGHTECH-MASCHINE UNTER DER PLANE

Der Planenauflieger ist für Transporte mit Überbreite bis vier Meter unter Plane ausgestattet. Wir begleiten Andrea Leuenberger bei ihrem ersten Sondertransport: Eine mit Lasertechnik arbeitende Metallschneidemaschine mit 3,80 Meter Breite muss von Grüsch in die Nähe von Stuttgart verfrachtet werden.

Disponent Urs Held plant die aufwendigen Beladungen so, dass zumindest zwei Chauffeure/innen gemeinsam packen. So steht schon Manuel Tschuor mit seinem Zug bereit, anschließend kommt Johann Gasparina hinzu, der eine Maschine für Frankreich lädt. Nachdem die Plane weit vorgeschoben ist, wird das Heckportal geöffnet. Danach kurbeln die Kollegen die Portalstützen mit den Türen auseinander, um die fast vier Meter Breite zu erhalten. Inzwischen sind vorn schon Ladungsteile auf Paletten gestaut. Langsam fährt der Kranführer die Maschine zentimetergenau durch das weit geöffnete Portal. Nun muss die Maschine genau mittig sitzen. Andrea misst mit dem Zollstock und weist den Kranführer ein.

Es folgen die sorgfältige Ladungssicherung und das Zuplanen. Das ist Schwerarbeit. Andrea muss die Planenverlängerung, den mit Klettbändern innen hochgezogenen "Latz" auf die ganze Länge lösen und unter dem Aufliegerrahmen befestigen. Gemeinsam mit den Kollegen gelingt das.

Danach kurbeln sie das Portal wieder auf Fahrzeugbreite und kontrollieren nochmals die Ladungssicherung sowie den Sitz der Plane. Nachdem der Frachtbrief unterzeichnet ist, fährt Andrea ihren knallblauen Truck mit 13.475 Kilo Ladung und dem nun "aufgeblähten", fast vier Meter breiten Auflieger aus der Werkshalle, um danach den Kollegen bei der Beladung zur Hand zu gehen. Die anschließende Dusche haben sich alle drei redlich verdient. Nach einer Mittagspause geht die Fahrt los. Für die ersten Kilometer bis zur Autobahn Chur-Sargans-Rheintal gibt es ein Begleitfahrzeug, das vor den Tunneln den Gegenverkehr stoppt. Ab Landquart geht es dann bis zur Ausfahrt Au/Lustenau und zum benachbarten schweizerischen Zoll ohne Begleitung. Auf dem engen Zollhof ist zum Glück eine breite Lücke frei.

Die Zollabfertigung ist schnell erledigt. Nachdem eine Absperrung beiseite geräumt ist, rollt man über den Rhein auf die österreichische Seite, Manuel Tschuor folgt mit seinem Zug.

Erst abends geht's weiter, weil der Pfändertunnel bei Bregenz dann freigegeben ist. Gegen Mitternacht stehen die beiden beim Kunden in Fellbach, wo sie am Morgen entladen. Job erledigt - und die beiden auch.

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