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Fahrbericht Renault K: Vom Steinbruch aufs Rollfeld

26.03.2015 08:00 Uhr
Fahrbericht Renault K: Vom Steinbruch aufs Rollfeld
Hohes Haus: Bis zur Auspuffspitze misst der Renault K 3,41 Meter in der Höhe
© Foto: Gregor Soller

Der K belegt Renaults Expertise im Baustellensegment.

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Die größten Hindernisse traf Renaults K nicht in der Grube, sondern in den topfebenen Werkshallen in Lyon: Dort legten ihm der Produktionsanlauf und die internen Umorganisationen der Volvo-Gruppe einige Steine in den Weg.

Mittlerweile überwand der "K Protect" als härtester Vertreter seiner Baureihe diese Hürden. Nachdem er sich im Gelände bereits bewiesen hatte, tritt er jetzt erstmals auf deutschen Landstraßen an.

Dazu starten wir auf der Waage, wo er mit 5,6-Meter Meiller-Brücke samt Bordmatic vollgetankt nur knapp unter 15 Tonnen Leergewicht bleibt. Damit reiht sich der K 460 P8x4 Medium eher unter die Schwergewichte ein. Dafür tut er sich trotz vergleichsweise kleinem DT 11 auch mit 32 Tonnen relativ leicht: Der Motor dreht dezent und leichtfüßig hoch. Beim Rangieren in der Grube und auf schwierigen Landstraßenpassagen wünscht man sich allerdings eine kürzere Achse als die vergleichsweise lange 3,61er-Übersetzung. Die bedingt im Standardmodus hohe Minimalgeschwindigkeiten und lässt den K auf gut ausgebauten Landstraßen immer zwischen elftem und zwölftem Gang hin- und herschalten.

Überraschend kompakt fällt der Wendekreis aus, dessen Durchmesser Renault Trucks mit 9,8 Meter angibt. Die Lenkung selbst findet einen guten Kompromiss aus Entstört- und Exaktheit, wenngleich Querfugen oder tiefe Pfützen die ganze Lenksäule Volvotypisch erzittern lassen.

Federungsseitig gibt der in dem Fall rundum blattgefederte K den "Strongman": Immerhin ist er auf 60 Tonnen Gesamtzuggewicht ausgelegt und dürft e als Solowagen in vielen Märkten eher mit 40 Tonnen plus unterwegs sein.

RENAULT BLIEB BEIM "K" BEI TROMMELBREMSEN RUNDUM

Ungewöhnlich, aber für Renaults harte Hunde typisch: Stoßdämpfer gibt es zur besseren Verwindung nur hinten und gebremst wird rundum mit Trommeln. Die verzögern entsprechend sanft , aber linear und lassen sich viel besser regulieren als beispielsweise bei Scania. Als Dauerbremse dient die 303 Kilowatt starke "Optibrake", die in den meisten Fällen ausreicht, um den K in Gefällen zu halten. Bedient wird sie wie beim Kerax über das für Renault typische dünne Stöckchen, dass jetzt auf die rechte Seite des Lenkrades wanderte. Ansonsten pflegen die Franzosen weiter manche Eigenheiten, die anfangs ungewöhnlich, prinzipiell aber nicht unlogisch sind: Dazu gehört der Optidriver-Schalthebel, der an zwei Rändeln "Neutral und Drive" sowie die Sonderfunktionen "Crawler und Rückwärtsgang" zusammenfasst. Zum Freischaukeln in der Grube oder den schnellen Wechsel von Rück- auf Vorwärtsfahrt genügt aber ein Zug am Hebel. Wer von einer anderen Marke umsteigt, muss umdenken. Die Bedienlogik hat Renault Trucks exklusiv entwickelt - ohne sich an Vorgaben oder Standards anderer Hersteller zu halten. Das gilt auch für die Bedienung von Bordrechner und Tempomat. Die erfolgt nicht nur über die oberen Lenkradtasten, sondern auch über Scall-Walzen und eine Wipptaste auf der Unterseite des Lenkrades. Dazu kommt der aus dem Pkw-Programm bekannte Audio-Bediensatellit.

Absolut praxisnah gibt sich die "Day-Cab"-Kabine mit gutem Überstieg zur Kippbrücke. Dass es langbeinigen Fahrern etwas eng wird, liegt am knappen Längsverstellbereich des Sitzes. Renault kann hier aber die Sitzschienen nach hinten verlegen oder längere Schienen einbauen. Innenhöhe bietet der "K" genug. In Summe bringt er genug gute Anlagen mit, um nach den internen Steinbrüchen endlich auf die Absatz-Autobahn durchzustarten!

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