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Alternative Antriebe: Mit Brennstoffzelle und Batterie in den Alpen

03.05.2023 13:13 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Lkw von Daimler Truck waren mit Batterie und Wasserstoff auf Alpentour
© Foto: Daimler Truck

Bei der Entwicklung von lokal emissionsfreien Lkw setzt Daimler Truck auf eine Doppelstrategie. Mehrere Lkw mit Batterie und Brennstoffstelle waren nun in den Tiroler Alpen im Einsatz.

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Lkw mit alternativen Antrieben von Daimler Truck haben inmitten der alpenländischen Kulisse Tirols im Fahrbetrieb Touren auf bis zu 1560 Meter Höhe absolviert. Zum Einsatz kamen dabei zwei Prototyp-Varianten des Mercedes-Benz GenH2 Truck mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb sowie eine seriennahe batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300 Sattelzugmaschine für den Verteilerverkehr.

Auf einer insgesamt rund 70 Kilometer langen Strecke zwischen Innsbruck und dem Brenner war ein Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Truck im Pendelverkehr unterwegs. Die mit Flüssigwasserstoff betriebene Fahrzeugversion war über mehrere Tage im Einsatz. Das Gespann wurde für die Fahrten auf 40 Tonnen kombiniertes Gesamtgewicht beladen. Zeitgleich fuhr zwischen Innsbruck und dem auf 1560 Meter Höhe gelegenem Skigebiet „Axamer Lizum“ auf einer Strecke von etwa 40 Kilometer ein weiterer Prototyp des GenH2 Truck, der mit gasförmigem Wasserstoff betrieben wird. Betankt wurde das Fahrzeug an einer betriebsinternen Wasserstofftankstelle eines österreichischen Lebensmittelunternehmens.

Bei der Entwicklung wasserstoffbasierter Antriebe bevorzuge man „auf lange Sicht den flüssigen Wasserstoff“, führte Daimler Truck aus. Der Energieträger habe in diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte bezogen auf das Volumen. Dadurch könne mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite deutlich erhöht und so eine vergleichbare Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs mit der eines konventionellen Diesel-Lkw ermöglicht.

Ziel der Entwicklung seien „Reichweiten von bis zu 1000 Kilometer und mehr ohne Tank-Zwischenstopp“, betonte Daimler Truck. Damit eigne sich der Lkw für besonders flexible Einsätze vor allem im Segment des schweren Fernverkehrs. Der Serienstart für wasserstoffbasierte Lkw ist laut dem Unternehmen für die zweite Hälfte des Jahrzehnts vorgesehen.

Die Modellvariante des eActros 300 als Sattelzugmaschine absolvierte in Tirol regelmäßige und praxisnahe Einsatzfahrten rund um Innsbruck. Die E-Sattelzugmaschine basiert auf derselben Technologie wie der eActros 300/400. Drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh installierter Batteriekapazität ermöglichen laut Hersteller eine Reichweite mit einer Batterieaufladung von bis zu 220 Kilometer. Der eActros 300 kann mit bis zu 160 kW geladen werden: Die drei Batteriepakete benötigen an einer üblichen DC-Schnellladesäule mit 400 A Ladestrom etwas mehr als eine Stunde, um von 20 auf 80 Prozent geladen zu werden.

Im Rahmen einer Versuchsreihe hat der E-Lkw im vergangenen Jahr bereits den Arlbergpass in Österreich überquert. Die Tests führten auf streckenweise über 1800 Meter Höhe. Der Serienstart der Sattelzugmaschine ist laut Daimler Truck für Herbst dieses Jahres geplant.

„Antriebe auf Basis von Wasserstoff und Batterien sind für den vollständigen emissionsfreien Transport der Zukunft unerlässlich. Im Verteilerverkehr ist der batterieelektrische eActros bereits bei zahlreichen Kunden europaweit im regulären Einsatz. Für den planbaren Fernverkehr befinden wir uns mit dem eActros LongHaul auf der Zielgeraden zur Serie“, sagte Dalibor Dudic, Leiter Fahrzeugprojekte Mercedes-Benz Trucks. „In der zweiten Hälfte der Dekade folgt dann die Serienversion unseres Brennstoffzellen-Lkw GenH2 Truck für besonders herausfordernde Einsätze. Wir haben hier in Tirol gezeigt, dass beide Antriebstechnologien absolut zuverlässig und leistungsstark funktionieren.“

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