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Grüße aus Indien: Fahrberichte Fuso und Bharat Benz

20.11.2014 08:00 Uhr
Grüße aus Indien: Fahrberichte Fuso und Bharat Benz
Der Bahrat-Benz soll in Asien den Markt für Baufahrzeuge aufmischen
© Foto: Fabian Hoberg

Daimler Trucks baut seine Produktpalette aus. Zwar nicht bei uns, dafür auf dem asiatischen Kontinent. Mit zwei neuen Modellen von BharatBenz und Fuso will der Konzern die Baustelle schwer aufmischen.

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Eine der aufstrebenden Volkswirtschaften - Indien! Über 1,2 Milliarden Menschen leben im siebtgrößten Land der Erde. Überall wird gebaut. Da braucht man LKW. Mercedes hat deshalb gleich zwei neue Fahrzeuge auf die Räder gestellt, die in der Fabrik in Chennai von den Bändern rollen.

Gewaltig präsentiert sich der BharatBenz HDT 3143 "Concept". Das schwarze Ungetüm auf Axor-Basis soll nächstes Jahr auf Baustellen und im Bergbau unterwegs sein, um Geröll und Kohle aus Minen und Gruben zu befördern. Der 8x4 ist auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 48 Tonnen ausgelegt. Damit der Kipper auch durch enge Kehren kommt und den Bestimmungen der indischen Minen-Gesellschaften entspricht, hat Mercedes den Radstand verringert - die Ladung hingegen kann hoch gestapelt werden.

Typisch für einen BharatBenz: Rahmen, Achsen, Motor und die Kabine sind besonders robust konzipiert und massiver ausgelegt als bei europäischen Fahrzeugen. Selbst extrem tiefe Schlaglöcher - und die sind auf indischen Straßen keine Seltenheit, sollen ihm nichts ausmachen. Für ausreichend Kraft selbst bei voller Ausladung sorgt der OM457-Reihensechszylinder mit 12 Liter Hubraum und 430 PS. Damit zählt der Truck auf dem indischen Markt zu einem der stärksten - aus heimischer Produktion ist er der Stärkste! Optisch unterstreicht das der Konzept-LKW durch seine hohe Bauart, die Doppellampen, die massive Kunststoffschürze und die Lampenbatterie auf dem Dach. So ist der Kipper bei Nachteinsätzen oder in dunklen Abräumhalden bestens gerüstet.

Indische Trucker können sich auf ihren Arbeitsplatz freuen: Die hohe Atego-Kabine lässt sich dank dreier Trittstufen leicht erklimmen. Die sehr hohe Sitzposition ermöglicht einen guten Ausblick auf den Verkehr, der Sitz ist ausreichend gefedert und die Bedienung der Instrumente fällt zumindest einem Europäer leicht. Eine Rückfahrkamera! gibt beim Rangieren Sicherheit. Verarbeitung und Materialwahl sind aus unserer Sicht solide - um nicht zu sagen "robust". Das Hartplastik wirkt an manchen Stellen billig, die Seitenscheiben lassen sich nur per Handkurbel bedienen. Für indische Trucker scheint das nicht ungewöhnlich zu sein. Frei nach dem Motto: je weniger Technik, desto weniger geht kaputt ...

OPTISCH KLEINER, ABER EBENSO ROBUST

Eine Nummer kleiner, aber ebenso rustikal, der Fuso FJ 2528 R. Der extralange LKW mit 4,5 Meter Radstand wird ebenfalls von Daimler India Commercial Vehicles produziert. Jedoch nicht nur für den heimischen Markt, sondern auch für Gesamt-Asien, Südamerika und Afrika. In Ländern wie Sri Lanka, Bangladesch, Zimbabwe, Brunei, Zambia, Kenia, Indonesien und Tansania läuft der FJ schon länger. Allerdings als Rechtslenker. Der neue Solo-Dreiachser für den "Fernverkehr" wird jetzt erstmals als Linkslenker gebaut.

Selbst extrem schlechte Pisten soll der FJ wegstecken. Wie beim BharatBenz hat Fuso Rahmen und Achsen verstärkt. Chassis und Kabine basieren auf dem Mercedes-Benz Axor. Als Antrieb dient der Fuso-Motor 6S20, der wiederum auf dem OM 906 LA mit 6,4 l Hubraum in Euro 5 basiert. 280 PS sorgen dafür, dass er auch bei 25 Tonnen Zuladung kein Verkehrshindernis darstellt. Dazu trägt auch das manuelle Neungang-Schaltgetriebe erheblich bei. Kein Wunder: Bei uns ist das Getriebe als Mercedes G85-6 bekannt. Ebenso robust wie sparsam zeigt sich die Innenausstattung. Grobporiger Kunststoff wohin man schaut, die Fensterscheiben müssen per Hand bedient werden. Dafür bietet die Kabine ausreichend Platz. Hinter dem Fahrer findet sich eine schmale Pritsche für Gepäck oder die wohlverdiente Ruhepause - ob die beim anhaltenden Boom genutzt wird, bleibt fraglich. Fabian Hoberg

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