Die Nors-Süd-Spedition ist am Ende. Von der Schließung sind über 400 Mitarbeiter betroffen. Nur Standorte in der Slowakei und in Tschechien sollen weiter laufen.
Die Spedition Nord-Süd mit Sitz in Rheda-Wiedebrück hat bereits Anfang des Jahres ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland eingestellt. Das sagte Axel Heitmann, Geschäftsführer des Unternehmens gegenüber der Schwesterzeitschrift VerkehrsRundschau. Das Unternehmen habe dafür alle sechs deutschen Standorte in Biskirchen, Freudenberg, Finnentrop, Anröchte, Triptis und in Rheda-Wiedenbrück geschlossen. Ausgenommen davon sind die Nord-Süd-Töchter in Zabreh (Tschechien) und Nove Mesto (Slowakei). Von der Schließung Nord-Süd betroffen sind weit über 400 Mitarbeiter. 130 davon hätten aber schon Anfang Januar in anderen Speditionen einen neuen Arbeitsplatz gefunden, sagt Heitmann.
Die Spedition Nord-Süd hatte Anfang Oktober letzten Jahres Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Sachverwalter war seinerzeit Hans-Peter Burghardt, LTS Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Herford bestellt, worden. Die Geschäftsführung blieb auch nach der Insolvenz in den Händen beiden Geschäftsführer Axel Heitmann und Gerhard Bierschenk. Heitmann hatte sich seinerzeit gegenüber der VerkehrsRundschau zuversichtlich geäußert, das Unternehmen nach der Insolvenz erfolgreich weiter führen zu können.
Nun steht die Spedition vor dem Aus, obwohl laut Heitmann „bis zuletzt alle Kunden und Mitarbeiter dem Unternehmen bis zuletzt die Treue gehalten haben“. Letztlich habe er aber keinen Investor für sein neues Geschäftsmodell gewinnen können, sagt er. Heitmann hatte geplant mit einer auf 200 Fahrzeuge verkleinerten Fuhrparkflotte das Unternehmen erfolgreich weiter zu führen. Dafür habe er, sagt er, mit über 100 Interessenten gesprochen, auch mit strategischen Investoren. Aufgrund der sich eintrübenden Wirtschaftslage, glaubt er, habe er aber letztlich keinen Investor gefunden, der zum aktuellen Zeitpunkt zum Kauf bereit war.
2011 beschäftigte die Spedition nach eigenen Angaben 563 Mitarbeiter und machte einen Jahresumsatz von 62 Millionen Euro. Der Fuhrpark umfasste laut Angaben der Firmenwebsite 310 ziehende Einheiten sowie 483 gezogene Einheiten und 370 Wechselbrücken.
Das Unternehmen hatte offenbar seit Jahren mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Das geht unter anderem aus der Unternehmensbilanz hervor, die zuletzt für das Jahr 2010 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. So musste Nord-Süd für das Jahr 2010 ein operatives Ergebnis (Ebit) von minus 1,86 Millionen Euro ausweisen. Der Umsatz lag bei 49 Millionen Euro. Als Gründe für die angespannte Geschäftslage nannte das Unternehmen in der Bilanz die gestiegenen Treibstoffkosten, den hohen Anteil an Leerkilometern und die Verteuerung des Frachtraumes. (eh)