Berlin. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat eine wirtschaftsfreundlichere Verkehrspolitik angemahnt. „Die zu erwartende Verdopplung der Güterverkehrsleistung bis 2050 erfordert von der Politik sachbezogene Entscheidungen, ob beim LKW, bei der Bahn oder bei der Binnenschifffahrt“, sagte der Vorsitzende des BGA-Verkehrsausschusses, Gerhard Riemann der „VerkehrsRundschau“. Er kritisierte die Pläne der Bundesregierung, die Mittel für die Mautkompensationsprogramme um 57 Millionen Euro zu kürzen. Das käme einem Bruch des Harmonisierungsversprechens gleich und stünde im Widerspruch zum Wahlversprechen, dem Speditionsgewerbe keine weiteren Belastungen aufzubürden.
Riemann nannte die Absicht von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), die LKW-Maut ab 2011 auch auf vierspurigen Bundesstraßen zu erheben, „volkswirtschaftlich und verkehrspolitisch unsinnig“. Die Erhöhung der LKW-Maut zum 1. Januar 2009 habe bereits einige Spediteure in die Insolvenz gezwungen. Der BGA-Verkehrsfachmann plädierte erneut für den Einsatz von Lang-LKW, wodurch sich der CO2-Ausstoß in Deutschland um rund 20 Prozent verringern ließe. Hierbei tadelte er die rot-grüne Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen, die die Teilnahme an dem vom Bund geplanten Feldversuch verweigert. Wenn die Politik Ideologie vor Sacharbeit stelle, werde sie zum Innovationskiller, sagte Riemann, der auch Chef des Duisburger Logistikunternehmens Imperial Logistics International ist. (jök/ag)
BGA plädiert für Einsatz von Lang-LKW
20.08.2010 10:54 Uhr

Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen fordert wirtschaftsfreundlichere Verkehrspolitik.