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BMDV: Ausschreibung für Lkw-Schnellladeinfrastruktur gestartet

16.09.2024 14:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schild vor blauem Himmel für Schnellladesäule an einer Straße für E-Fahrzeuge zum Aufladen von Batterien
Die Ladeinfrastruktur soll lat BMDV sukzessive bis 2030 implementiert sein
© Foto: Ewa Leon-stock.adobe.com

Das Vergabeverfahren zum Aufbau eines Lkw-Schnellladenetzes entlang der Bundesautobahnen wurde nun offiziell gestartet. Die Ladeinfrastruktur soll bis 2030 implementiert sein, so das Bundesverkehrsministerium.

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Das Bundesverkehrsministerium (BMDV), die Autobahn GmbH des Bundes und die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur haben am Montag, 16. September, offiziell das Vergabeverfahren zum Aufbau eines Lkw-Schnellladenetzes entlang der Bundesautobahnen gestartet. Gegenstand der Ausschreibung ist die Planung, die Errichtung und der Betrieb der Schnellladeinfrastruktur für batteriebetriebene Lkw und Busse auf rund 130 unbewirtschafteten Rastanlagen.

Das Lkw-Schnellladenetz soll mit insgesamt etwa 350 Standorten an unbewirtschafteten und bewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen den Weg zu einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und verlässlichen Ladeinfrastruktur für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge ebnen und maßgeblich zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr beitragen, erklärte das BMDV. Das Lkw-Schnellladenetz wird rund 4200 Ladepunkte umfassen, darunter MCS- und CCS-Ladepunkte, die den spezifischen Anforderungen des Schwerlastverkehrs gerecht werden.

Die Vergabe erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren, das von der Autobahn GmbH des Bundes durchgeführt wird. Unternehmen, die über die wirtschaftlichen und technischen Voraussetzungen zur Planung, Errichtung und zum Betrieb der Ladeinfrastruktur verfügen, sind eingeladen sich für die Teilnahme am Verhandlungsverfahren zu bewerben. Die Zuschlagserteilung wird nach Angaben des BMDV voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgen. Die Ladeinfrastruktur soll sukzessive bis 2030 implementiert sein.

Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, betonte: „Mit dem Start der Ausschreibung kommen wir von der Planungs- in die Umsetzungsphase. Während der Planungen stand uns unter anderem mit den Daten der Lkw-Maut ein wahrer Datenschatz zur Verfügung, auf dessen Grundlage wir die Ausgestaltung des Netzes und seiner einzelnen Standorte bestimmt haben. So entsteht ein Netz, das nicht nur die europarechtlichen Ausbauverpflichtungen der AFIR mehr als erfüllt, sondern das sich an den tatsächlichen Erfordernissen des schweren Straßengüterverkehrs orientiert.“

„Wir schaffen eine verlässliche Ladeinfrastruktur für E-Lkw und Reisebusse an den Autobahnen und geben damit dem Industrie- und Transportgewerbe die notwendige Planungssicherheit bei ihrer Umstellung auf Elektromobilität“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Das Lkw-Schnellladenetz sei maßgeblich, um „den Standort Deutschland als Logistik-Drehscheibe in der Mitte Europas zukunftssicher zu machen“.

Michael Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, sprach von einem „starken Signal an den Logistikstandort Deutschland und die gesamte europäische Transportbranche.“

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüße, dass es beim Lkw-Ladenetz nun konkret vorangeht mit der Ausschreibung von Schnellladeinfrastruktur. „Damit wird eine wichtige Maßnahme aus dem Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung angegangen. Der weiteren Durchführung der nun gestarteten Ausschreibung muss das Bundesverkehrsministerium höchste Priorität beimessen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

Der VDA begrüße auch das regulierte Infrastrukturentgelt sowie das so genannte Durchleitungsmodell beim Lkw-Laden, sagte Müller. „Diese Maßnahmen können helfen, das Investitionsrisiko für den Ladepunktbetreiber zur reduzieren, Transparenz bei den Strompreisen zu schaffen und überhöhte Strompreise zu vermeiden. Das schafft Planungssicherheit für die Nutzer vor allem aus der Logistikbranche und stützt den Hochlauf der Elektromobilität konkret.“

Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge seien die Herausforderungen mit Blick auf die Netzanschlüsse „besonders groß“, so Müller weiter. „Umso wichtiger ist der vorausschauende Ausbau der Stromnetze sowie die Beantragung der Netzanschlüsse. Daneben muss unbedingt ein bedarfsgerechtes Netz an Wasserstofftankstellen und die dazugehörige Infrastruktur aufgebaut werden. Hier besteht zusätzlicher dringender Handlungsbedarf für Politik, Bundesnetzagentur und Energiewirtschaft.“

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