Die betriebliche Mitbestimmung soll Arbeitnehmer vor willkürlichen Entscheidungen des Arbeitgebers schützen. Dieser Ansatz in Deutschland ist im internationalen Vergleich nahezu einzigartig und wird auch immer wieder als Standortvorteil eingestuft. Allerdings scheinen viele Arbeitgeber der Gründung eines Betriebsrats skeptisch gegenüberzustehen und versuchen diesen oftmals zu verhindern.
Emplement hat in einer Umfrage 153 Führungskräfte nach den Gründen gefragt und herausgearbeitet, welche Vorgehalte gegenüber Betriebsräten bestehen. Die meisten Executives halten mit 37 Prozent die Bürokratie bei Neueinstellungen angesichts des Fachkräftemangels für kontraproduktiv, 29 Prozent sehen bei der Einführung von technischen Systemen eine Mitbestimmung für nicht mehr zeitgemäß, 14 Prozent sehen bei der Abstimmung von Überstunden und Schichtplänen große Herausforderungen und 9 Prozent scheuen den bürokratischen Aufwand bei der Leistungsbeurteilung .
Johannes Maria Haas, Geschäftsführer bei Emplement ordnet die Skepsis ein: "Trotz aller Dynamik in der Welt hat sich das Betriebsverfassungsgesetz seit 1972 nur minimal weiterentwickelt. Auch die 2021 mit dem Betriebsrätemodernisierungsgesetz eingeführten Änderungen führen nicht zu wesentlichen Neuerungen. Da hinkt das Betriebsverfassungsgesetz den Gegebenheiten im Betrieb zu weit hinterher."
"Damit die Mitbestimmung der Arbeitnehmer auch zukünftig ein Standortvorteil bleibt , muss sich der Fokus stärker zu einem partnerschaftlichen Handeln hin entwickeln." so Johannes Maria Haas weiter.
Ein Belegschaftsausschuss bietet dabei eine spannende Alternative. Diese Form der alternativen Mitarbeitervertretung greift die Nachteile des Betriebsverfassungsgesetzes auf und biete eine spezifische Lösung für eine moderne Mitbestimmung.