Erhöhte Lkw-Maut in Polen 2026: Das müssen Transporteure jetzt wissen

22.12.2025 09:51 Uhr | Lesezeit: 3 min
Maut Schild vor einer Autobahn
In Polen gelten ab dem 1. Januar 2026 neue Lkw-Mautgebühren
© Foto: Jürgen Fälchle/stock.adobe.com

Ab dem 1. Januar 2026, werden die Mautgebühren in Polen angehoben. Je nach Fahrzeugkategorie ist mit einer Erhöhung zwischen 4 und 6,6 Prozent zu rechnen.

Polen plant ab 2026 deutliche Änderungen bei der Lkw-Maut, die Spediteure und Logistikunternehmen in Deutschland, Österreich und der EU direkt betreffen könnten. Neben der bereits laufenden Erweiterung des mautpflichtigen Straßennetzes stehen höhere Sätze und neue CO₂-bezogene Gebühren im Raum – mit weitreichenden Folgen für Transportkosten und grenzüberschreitende Transporte.

Erweiterung des mautpflichtigen Straßennetzes

Seit dem 1. November 2024 wurde das polnische Toll-System „e-TOLL“ deutlich ausgeweitet: Der mautpflichtige Straßenabschnitt für Fahrzeuge über 3,5 t Gesamtgewicht umfasst nach Angaben des polnischen Infrastrukturministeriums rund 5 220 km – das sind zusätzliche 1 600 km mautpflichtige Autobahnen und Schnellstraßen. 

Das betrifft insbesondere Transitstrecken wie:

  • A1, A2 und A4 Autobahnen

  • wichtige Schnellstraßen (z. B. S1 zwischen Milówka und Zwardoń) 

Neue Nutzer dieser mautpflichtigen Abschnitte müssen unbedingt ein e-TOLL-Gerät oder eine App-Registrierung nutzen – sonst drohen Bußgelder von bis zu 500 PLN.


Was sich 2026 ändert: Höhere Tarife und neue Gebühren

Mautanpassungen stehen bevor
Nach aktuellen Brancheninformationen plant Polen mehrfache Erhöhungen der Lkw-Mauttarife im Jahr 2026, um

  • Infrastrukturkosten zu decken,

  • das Straßennetz weiter auszubauen,

  • und um Umweltziele zu erreichen.

Diese Erhöhungen sollen „dreimal im Verlauf des Jahres“ stattfinden und setzen an bestehenden Sätzen an, die bereits für 2025 angehoben wurden.

CO₂-basierte Mautkomponenten verzögert
Obwohl die EU seit 2024 fordert, die Maut stärker an Emissionen auszurichten, zögert Polen bei der Einführung entsprechender Zuschläge für besonders CO₂-intensive Fahrzeuge. Laut Branchenberichten könnte eine emissionsbezogene Komponente erst 2026 vollständig greifen. trucker.de

Das bedeutet:

Ältere Diesel-Lkw könnten künftig deutlich höhere Mautsätze zahlen.
Modernere, emissionsarme Fahrzeuge profitieren zunächst noch von moderateren Gebühren.



Auswirkungen auf Transportwirtschaft und Logistik

Die geplanten Mautänderungen haben mehrere strategische Effekte:

  1. Kostendruck für Transporteure steigt
    Transportkosten könnten sowohl für nationalen als auch internationalen Güterverkehr deutlich zulegen – das betrifft vor allem Routen durch Polen nach Osteuropa und den Baltikum. 
  2. Wettbewerb zwischen Antriebsarten verstärkt sich
    Während konventionelle Diesel-Flotten mit steigenden Mautsätzen rechnen müssen, bleiben emissionsarme und elektrische Lkw laut EU-Planung länger günstiger – was den Umstieg auf umweltfreundlichere Technologien wirtschaftlich attraktiver macht. 
  3. Logistische Routenplanung wird komplexer
    Trucker und Logistikplaner sollten die erweiterten e-TOLL-Strecken in ihre Routen- und Kostenkalkulationen einbeziehen, um Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.

Fazit: Wachsende Bedeutung der Maut für den Transportsektor

Die Lkw-Maut in Polen gehört zu den wichtigsten Stellschrauben für Verkehrsfinanzierung, Infrastrukturentwicklung und ökologische Ziele im europäischen Straßengüterverkehr. Mit den geplanten Anpassungen im Jahr 2026 müssen Spediteure und Logistikdienstleister ihre strategische Planung überarbeiten – vom Fahrzeugalter über Routenwahl bis hin zur Preisgestaltung.

HASHTAG

#Lkw-Maut Europa

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