Die seit September 2024 bestehenden Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland stoßen in der Grenzregion zu Luxemburg zunehmend auf Widerstand: Laut einer aktuellen Erhebung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier sprechen sich rund zwei Drittel der im Oktober befragten Unternehmen für ein Ende der Maßnahmen aus - 45 Prozent der befragten Unternehmen seien für ein sofortiges Ende, weitere 18 Prozent nach dem Ablauf der derzeitigen Frist im März 2026, so die Meldung der dpa.
Wirtschaftliche Einbußen durch Kontrollmaßnahmen
Von den 60 befragten Betrieben gaben knapp 50 Prozent an, durch die Grenzkontrollen wirtschaftlich negativ betroffen zu sein. Besonders Einzelhandelsunternehmen, Logistikdienstleister und grenznahe Servicebetriebe verzeichnen Umsatzrückgänge. 14 Prozent meldeten starke Einbußen, weitere 29 Prozent mittlere Verluste. Bei der Erhebung handelt es sich den Angaben zufolge um ein Stimmungsbild, nicht um eine repräsentative Umfrage.
Forderung nach intelligenten Alternativen
„Die Grenzkontrollen führen zu Verzögerungen im Berufs- und Lieferverkehr, schrecken Kundinnen und Kunden aus Luxemburg ab und beeinträchtigen das Vertrauen, das in 40 Jahren Schengen mühsam aufgebaut wurde“, erklärte Jennifer Schöpf-Holweck, Hauptgeschäftsführerin der IHK Trier.
Sie plädiert für eine Neuausrichtung der Kontrollpraxis: „Unsere Betriebe wünschen sich intelligente Lösungen statt pauschaler Kontrollen – etwa digitale Systeme, Fastlanes für regionale Fahrzeuge oder die Konzentration der Sicherheitsmaßnahmen auf die EU-Außengrenzen.“
Hintergrund: Verlängerung bis März 2026
Die Grenzkontrollen wurden ursprünglich im September 2024 vom Bundesinnenministerium eingeführt, um unerlaubte Einreisen zu reduzieren. Die Maßnahme wurde mehrfach verlängert und gilt aktuell bis Mitte März 2026. Im Schengen-Raum sind solche stationären Kontrollen eigentlich nicht vorgesehen. Besonders die Kontrollstelle auf der A64 bei Trier sorgt bei Pendlern für Unmut – über 50.000 deutsche Grenzgänger arbeiten in Luxemburg.