Am 1. Juni 2013 findet in Berlin eine Kundgebung der Kraftfahrer gegen das zunehmende Sozialdumping im europäischen Straßentransport statt. Das gab die Initiative „Actie in de Transport“, die die Kundgebung organisiert, kürzlich auf ihrer Homepage bekannt. Unterstützt wird die Demonstration von den Kraftfahrer-Clubs Deutschland. Die Demonstrationsteilnehmer treffen sich um 10 Uhr an der Siegessäule in Berlin-Tiergarten. Zu Fuß und mit LKW soll der Demonstrationszug gegen 11 Uhr starten, durch die Straße des 17. Juni über den Abzweig am Brandenburger Tor ziehen und am Platz der Republik enden. Dort werden laut der Initiative mehrere Redner das Wort ergreifen.
Bedingt durch den immer stärker werdenden Wettbewerb aus den (süd-) osteuropäischen Ländern und den baltischen Staaten, reduziert sich der Anteil westeuropäischer Spediteure rasant. Laut der letzten Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) aus dem Jahr 2012 ist der Anteil deutscher Transportunternehmen auf heute rund 62 Prozent gesunken. 38 Prozent aller Transporte werden mittlerweile von Unternehmen aus anderen Ländern übernommen. Im Zuge dieses Wettbewerbs über den Frachtpreis haben sich die Arbeitsbedingungen der deutschen LKW-Fahrer verschlechtert, Löhne stagnieren oder sinken, der Beruf selbst verliert Nachwuchskräfte, sodass die heimischen Transportunternehmen jetzt immer öfter osteuropäische Arbeitskräfte ins Land holen.
Die Initiative „Actie in de Transport Germany" ist aus der „Actie in de Transport“ hervorgegangen, die im März in den Niederlanden ins Leben gerufen wurde. Sie wendet sich gegen Sozialdumping in der EU und den Verlust vieler tausend Arbeitsplätze in Westeuropa durch Wettbewerbsverzerrung durch die EU-Politik. In wenigen Tagen schlossen sich in ganz Europa ca. 25.000 Mitglieder an.