Fahrermangel im Güterverkehr: NRW schlägt Alarm
Angesichts des gravierenden Mangels an Berufskraftfahrern fordern die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen in Nordrhein-Westfalen umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Transportsektor, wie die dpa vermeldet. Ein gemeinsamer Antrag für das kommende Landtagsplenum sieht unter anderem vor, die Anerkennung ausländischer Fahrerlaubnisse zu erleichtern und die Ausbildung zum Berufskraftfahrer zu reformieren.
Führerscheinanerkennung und Ausbildung im Fokus
Ziel ist es, die Ausbildungsdauer zu verkürzen und Prüfungen auch in Fremdsprachen zu ermöglichen, um den Zugang zum Beruf für internationale Fachkräfte zu erleichtern. Die Liste der Staaten, deren Führerscheine anerkannt werden, müsse erweitert werden, so der Antrag. Damit sollen bürokratische Hürden für ausländische Arbeitskräfte abgebaut und die Beschäftigung erleichtert werden.
Zahlen und Fakten zum Fahrermangel in Deutschland
Laut Angaben der Fraktionen sind derzeit rund 480.000 Personen in Deutschland als Lkw- oder Busfahrer tätig. Dennoch fehlen bereits etwa 70.000 Lkw-Fahrer und rund 7.700 Busfahrer. Das Durchschnittsalter der Fahrerinnen und Fahrer liegt über 50 Jahren – ein Indikator für den fehlenden Nachwuchs in der Branche.
Bessere Infrastruktur soll Beruf attraktiver machen
Die mittelständisch geprägte Transportwirtschaft sieht sich zunehmend mit Wettbewerbsnachteilen konfrontiert. Neben dem Fachkräftemangel kritisieren CDU und Grüne auch die Arbeitsbedingungen. So sollen moderne Parkraumbewirtschaftungssysteme eingeführt werden, um die Stellplatzsuche zu erleichtern. Zudem fordern die Fraktionen eine bessere Ausstattung von Rastanlagen mit gepflegten Sanitäranlagen, Gastronomieangeboten, Überwachungseinrichtungen, Wasserstellen, WLAN und Lärmschutz.