Die Parkplatzsuche ist für Fahrer ein leidiges Thema. Weil es an deutschen Autobahnen und Bundesstraßen an Rastmöglichkeiten mangelt, sehen sich viele Trucker gezwungen, ihre Lenkzeiten zu überschreiten oder ihren LKW unter gefährlichen Bedingungen abzustellen. Für bessere Verhältnisse sollen die Fahrer nun selbst sorgen können.
FRÜHWARNSYSTEM IST AUF APP-USER ANGEWIESEN
Zumindest, wenn es nach den Entwicklern von Parkplatz-Apps geht. Softwarehersteller wie PTV ("Truck Parking Europe"), ContiVDO ("TruckYa!") und Prepark entwickelten Apps, die es Berufskraftfahrern erleichtern sollen, ihre Ruhezeiten einzuhalten. Doch ohne die Mithilfe der Protagonisten sind die vorwiegend für Android-Geräte konfigurierten Apps wertlos.
Durch eine Registrierung, die man zum Beispiel mit seinem Facebook-Profil vornehmen kann, verschafft sich der Benutzer die Möglichkeit, die App durch Kommentieren, Bewerten und Vervollständigen zu verbessern. So verschieden die Apps optisch aufgebaut sind, ist die Zielsetzung in allen Fällen dieselbe: Durch die Meldungen der Anwender wird versucht, ein umfassendes Netz an LKW-Parkplätzen zu erstellen. Zudem hat jeder User die Möglichkeit, die vorhandenen Örtlichkeiten zu bewerten. Gibt es Duschen, Sicherheitsvorrichtungen, Tankstellen und so weiter? Und falls ja, wie gut sind sie? Benötigt ein Fahrer zum Beispiel einen Parkplatz mit Internet-Hotspot, wird er dorthin gelotst, wo dieser Service geboten wird. Doch sind meist die besten Parkflächen auch die begehrtesten. Angesichts der dünnen Parkflächendichte in Deutschland nutzen im Abendverkehr die besten Empfehlungen wenig.
Aus diesem Grund bieten zum Beispiel Continental und Prepark dem Fahrer zusätzlich die Möglichkeit, anzuzeigen, wie es um die aktuelle Kapazität auf den jeweiligen Parkflächen bestellt ist. Durch dieses Frühwarnsystem brauchen die App-Benutzer einen rot markierten Parkplatz gar nicht erst anzusteuern, sondern können ihre Lenkzeit so planen, dass sie noch einen grün oder orangefarben markierten erreichen. Das System funktioniert umso besser, je mehr Fahrer sich beteiligen und die Parkstände regelmäßig durchgeben.
Ohne die Angaben einer Community kommt hingegen die neue App von der Genossenschaft Autohof-Tanken-Rasten-Parken aus. Die Genossenschaft stellte bislang ausschließlich online den Service bereit, gegen eine Gebühr von drei Euro bei bis dato 43 teilnehmenden Autohöfen einen Stellplatz zu reservieren (www.systemparken.de).
STELLPLÄTZE NUN AUCH PER APP BESTELLBAR
Diesen Service können LKW-Fahrer nun auch mittels einer App buchen, die von Studenten der Hochschule Furtwangen mitentwickelt wurde. Die Anwendung "System-Parken" für Android-Endgeräte zeigt nicht nur die nächstgelegenen Autohöfe und deren Kapazität an, sondern schlägt dem Fahrer auch vor, wann und wo er seine Ruhezeiten einhalten könnte. Dies App berücksichtigt nach Angabe der Genossenschaft sogar etwaige Verkehrsstörungen.