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Mercedes-typisch perfekt abgestimmt: Der GPS-Tempomat

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Eine lohnenswerte Option für die Pause oder den Schreibkram ist der Klapptisch an der Beifahrerseite
© Foto: Karel Sefrna

Neben den gewählten Hysteresen des daimlertypisch äußerst intelligent agierenden GPS-Tempomaten zieht die Elektronik alle Register, um ein paar Zehntel einzusparen. Vor leichten Gefällen beispielsweise verordnet das System bei gesetzten 85 km/h mitunter eine Tempoverschärfung um 3 km/h, um die Fuhre anschließend im Eco-Roll-Modus entsprechend länger rollen lassen zu können. Und zwar runter bis auf Tempo 82, um anschließend wieder auf 85 zu beschleunigen. Diese Gangart, die erstmals Scania unter dem Namen „Pulse-and-Glide“ einführte und die auch im neuen MAN TGX hinterlegt ist (siehe TRUCKER 7/2020), benötigt Gewöhnung, soll aber positive Verbrauchseinflüsse ohne Tempoverlust zur Folge haben. Da wie gesagt immer mehr Hersteller auf diese Methode setzen, muss wohl etwas dran sein ...

Ein paar Zehntel Diesel dürften zusätzlich die kleinen Abweichungen bei der Temporegelung bringen, die sich die Elektronik an einigen Stellen der Testrunde erlaubte, indem sie es für einige Momente bei 84 anstatt 85 km/h beließ. Kleinigkeiten, die ohne den neuen, zusätzlichen Digitaltacho im Zentraldisplay sicher kaum jemandem auffallen würden, die aber ihren Teil dazu beitragen, beim Tester nach der 343 Kilometer langen Teststrecke einen weiteren Aha-Effekt auszulösen: Denn mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80,54 km/h überwindet Daimlers Topmodell die TRUCKER-Normrunde längst nicht so schnell wie erwartet.

Zum Vergleich: Der Scania 650 S schaffte die gleiche Route um immerhin 0,4 km/h schneller. Aber – und das dürfte am Ende für den Großteil der Chefs mehr zählen: Mit durchschnittlich 28,10 l/100 km gönnte sich der 1863 zwar deutlich mehr als Vertreter der schwächeren 500-PS-Gattung. Im Verhältnis zum 650er-Scania verbrauchte Daimlers Topmodell allerdings satte 1,6 l/100 km weniger. Womit sich Daimlers eingangs erwähntes Verbrauchs-Versprechen bewahrheitet.

 

Praktisch sind die beiden großen Schubladen
© Foto: Karel Sefrna

Die Gigaspace-Kabine steht dem Topmodell sehr gut

Trotzdem, der Luxus sich den König des Actros-Programms zu gönnen, bleibt schon wegen des zu erwartenden hohen Listenpreises ein teures Vergnügen.

Von der Möglichkeit, bei der Kabine ein paar Euro mittels Downgrade auf das kleinere Big- oder gar StreamSpace-Fahrerhaus einzusparen, würden wir im Fernverkehr abraten. Nach dem Daimler-Werbeslogan „Das Beste oder nichts“ passt die GigaSpace-Großraumkabine einfach am besten zum Sternen-Flaggschiff! Dazu vielleicht noch das optionale Solo-Star-Alleinfahrer-Konzept sowie das ein oder andere mehr aus den Optionslisten, dann stünde der perfekte Fahrermotivator mit Stern auf dem Firmenhof!


Fazit: Unauffällig, dafür sparsam

Ohne Frage hat der 1863 (fast) ohne Ende Power, man muss sie aber konkret abfordern, ansonsten hält sich das Flaggschiff aus Verbrauchsgründen vornehm zurück. Den, der die Spritrechnung zahlen muss, wird’s freuen, die Emotion, die in dieser Klasse eine wichtige Rolle spielt, bleibt so aber etwas auf der Strecke.



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