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Bluthochdruck: Fahrer besonders gefährdet

22.03.2014 08:00 Uhr
Bluthochdruck: Fahrer besonders gefährdet
Je älter der Mensch, desto größer die Gefahr einen Herzinfarkt zu erleiden
© Foto: robotcity/fotolia

Berufskraftfahrer sind "Kandidaten" für Bluthochdruck, wissen aber oft nicht davon. Um das Risiko eines Herzinfarkts zu mindern, ist Kontrolle wichtig.

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Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Bluthochdruck, das ist jeder dritte Erwachsene. Eine erschreckend hohe Zahl, aber schlimmer noch: Nur jeder zweite weiß von seinem gesundheitlichen Problem. Denn Bluthochdruck verursacht keine Schmerzen, es handelt sich um eine stille, aber stetig fortschreitende Erkrankung.

Wissen Sie, wie hoch Ihr Blutdruck ist? Wenn Sie noch sehr jung sind, haben Sie vielleicht noch keine Probleme mit Hypertonie, so der medizinische Fachbegriff für Bluthochdruck. Nach aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts*, leiden etwa fünf Prozent junger Erwachsener (18 bis 29 Jahre) darunter. Doch je höher das Alter, desto mehr sind betroffen: Bei den über 50- bis 59-jährigen sind es rund 35 bis 40 %, bei den ab 65-Jährigen zwei von drei Personen.

Hoher Blutdruck ist eine Volkskrankheit, so wie Rückenprobleme. Wie die Krankheit oft beschrieben wird, ist sehr treffend: "schleichend", "heimtückisch", "lebensgefährlich". Gefährlich dann, wenn der Bluthochdruck nicht bekannt ist und/oder nicht behandelt wird.

Als normal gilt ein Blutdruck von 120 : 80 mmHg. Als krankhaft zu hoch wird ein ärztlich bestätigter Druck von über 140 : 90 mmHg angesehen. Spätestens jetzt wäre es nötig, gegenzusteuern, notfalls mit Medikamenten. "Wenn man hohen Druck einfach laufen lässt", erklärt der Gefäßspezialist Professor Doktor Gerd Bönner aus Freiburg "verursacht er im Stillen Organschäden. Verhindert man diese Schäden nicht, können sie zu schweren Einschränkungen führen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche oder auch einer Herzmuskelschwäche."

Denn dem ständig zu hohen Druck, mit dem das Blut durch die Adern gepumpt wird, wirken die Blutgefäße mit einer Versteifung entgegen, so der Mediziner, "und deshalb steigt der Blutdruck im Lauf der Zeit immer weiter an, wenn er nicht behandelt wird." Jeder Kraftfahrer sollte eigentlich wissen, was zu hoher Druck in einem beengten Raum anrichten kann. Es droht ein (Herz-)Infarkt. Und der kann gerade in diesem Beruf das Aus bedeuten. Dabei muss er nicht so schwer sein wie bei Bernd Pankowski, über dessen Schicksal wir auf der Seite 86 berichten. Für ein Fahrverbot reicht die Folgediagnose "Herzmuskelschwäche" oder "Herzrhythmusstörungen".

Umso wichtiger ist es, seine Blutdruckwerte regelmäßig kontrollieren zu lassen. Denn ob die Werte zu hoch sind, das kann man nicht erspüren, es gibt lange keine Beschwerden: "Im Gegenteil", erklärt Professor Bönner, "der Körper passt sich an und gewöhnt sich mit der Zeit an den hohen Blutdruck. Man fühlt sich dann gerade deswegen relativ leistungsfähig, kann morgens aufstehen und ist hellwach, man fühlt sich im Alltag wohl und stark." Wenn man es dann merkt, so der Arzt weiter, ist man eigentlich schon in einem fortgeschrittenen Stadium. "Dann spürt man das Pochen des Herzens, den Druck im Kopf, vielleicht auch Sehstörungen. Alles Zeichen für einen fortgeschrittenen oder schwereren hohen Blutdruck."

MINDESTENS EIN MAL, BESSER ZWEI MAL PRO JAHR MESSEN LASSEN

Um sicherzugehen, sollte man - wenn man nicht ohnehin wegen einer Krankheit zum Arzt muss - mindestens ein Mal jährlich beim Hausarzt vorbeischauen und den Blutdruck messen lassen. Das geht zwar auch in jeder Apotheke, aber ein auf die Schnelle ermittelter Wert könnte irreführend und zu hoch sein, denn die unruhige Umgebung oder auch Aufregung wegen der Messung können den Blutdruck kurzfristig beeinflussen. Auch Ärger, Wut, Stress können den Druck schon mal hochtreiben. Wer kennt nicht den Spruch: "Ich bin gerade auf 180"...

Eine korrekte Messung sollte in ruhiger körperlicher Verfassung mindestens drei Mal hintereinander an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt werden. Der Arzt kann dann auch gleich prüfen, welche Umstände möglicherweise zu dem Problem geführt haben und welche Behandlung nötig ist. Je nach Höhe sind nicht immer gleich Medikamente nötig; der Patient kann auch selbst mit einem verbesserten Lebensstil gegensteuern. Erste Maßnahmen wären weniger Fertig- bzw. stark gesalzene Gerichte zu sich zu nehmen und sich regelmäßig mehr zu bewegen.

Das Wichtigste ist aber, dass man sich der Gefahren, die hoher Druck birgt, bewusst ist. Wenn es mit einem gesunden Lebensstil nicht recht klappen will, sollte man wenigstens seinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Gehen Sie kein Risiko ein, sondern bleiben Sie Herr über die Wallungen, in die Ihr Blut gerät.

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