Brüssel. Das Docstop-Netz zur medizinischen Unterwegsversorgung für Fernfahrer wird weiter ausgebaut. Der Schirmherr der Initiative, der Thüringer EU-Abgeordnete Dieter-Lebrecht Koch, unterschrieb gestern gemeinsam mit dem Präsidenten und dem Generalsekretär der Internationalen Straßentransport-Union (IRU), Janusz Lacny und Martin Marmy, eine entsprechende Absichtserklärung. Diese sieht unter anderem vor, mehr Ärzte in das Netz aufzunehmen und medizinische Ansprechpartner für Trucker in Routenplaner zu integrieren.
Das Docstop-Netz, das für ganz Europa geplant ist, umfasst derzeit Stützpunkte an Autohöfen und Raststätten in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Polen. Einige IRU-Mitgliedsorganisationen wie Transport en Logistiek Nederland (TLN), CESMAD Bohemia in Tschechien, AISÖ in Österreich oder ASTIC in Spanien haben sich ebenfalls schriftlich bereit erklärt, die Ausweitung des DocStop-Systems in ihren Ländern aktiv zu unterstützen.
„LKW-Fahrer, die gesund am Steuer sitzen, schützen nicht nur sich selbst mit einer sicheren Fahrweise, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer“, erklärte Koch, der das Vorhaben gemeinsam mit dem deutschen Ex-Polizeihauptkommissar Rainer Bernickel im April 2007 in Angriff genommen hatte. Durch Termindruck und Angst vor Arbeitsplatzverlust neigen Fahrer nach Ansicht des Europa-Parlamentariers dazu, Anzeichen ernster Krankheiten zu negieren. Hinzu kämen bei Fahrten im Ausland Sprachprobleme und die Schwierigkeit, mit einem Lastzug eine innerstädtische Arztpraxis aufzusuchen. Eine deutschlandweite Umfrage unter 800 Truckern hatte ergeben, dass sich 85 Prozent von ihnen während ihrer Arbeitszeit vor allem wegen Zeitdruck und logistischer Zwänge nicht ausreichend medizinisch versorgt fühlen. (ah)
IRU erweitert Docstop-Netz für Fernfahrer
05.10.2009 10:04 Uhr

Brüssel. Das Docstop-Netz zur medizinischen Unterwegsversorgung für Fernfahrer wird weiter ausgebaut.