NRW: Erster Megawatt-Ladepark für E-Lkw an A2 eröffnet

30.09.2025 10:26 Uhr | Lesezeit: 1 min
Henrik Stedt von Scania lädt an einer Ladesäule des Typs Megawatt Charging System (MCS) einen E-Lkw. Am Rasthof Lipperland Süd an der Autobahn A2 wird ein Megawatt-Ladepark für E-Lastkraftwagen eröffnet
Henrik Stedt von Scania lädt an einer Ladesäule des Typs Megawatt Charging System (MCS) einen E-Lkw. Am Rasthof Lipperland Süd an der Autobahn A2 wird ein Megawatt-Ladepark für E-Lastkraftwagen eröffnet
© Foto: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Highspeed-Strom für Brummis: Am A2-Rastplatz Lipperland Süd können Elektro-Lkw künftig deutlich schneller laden. Nach 30 bis 45 Minuten sind die Trucks wieder fahrbereit. Die MCS-Technologie macht dies möglich.

An der A2 bei Bielefeld ist eine Megawatt-Ladestation (MCS) für Elektro-Lkw in Betrieb gegangen. Damit sollen schwere Lastwagen mit Elektroantrieb möglichst während der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten geladen werden können.

Durch das vom Bund und der EU geförderte Projekt „HoLa - Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr“ können die Lkw-Fahrer nach 30 bis 45 Minuten an den öffentlich zugänglichen Ladepunkten wieder mehrere Hundert Kilometer fahren, teilte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI zur Eröffnung mit.

Megawatt-Ladung verkürzt Stopps mit E-Lkw deutlich

Zum Vergleich: Die neue E-Lkw-Ladestation an der Rastanlage Lipperland Süd ermöglicht eine Ladeleistung von bis zu 1,2 Megawatt. Das ist das Dreifache der bisherigen Kapazität, wie sie etwa eine öffentliche Ladestation für Elektro-Lkw im Ruhrgebiet mit bis zu 400 Kilowatt anbietet. Damit werden die Stopps der Fahrer deutlich verkürzt.

Beim für Autos üblichen Schnellladen CCS (Combined Charging System) wird mit bis zu 350 Kilowatt geladen. In der Garage an der eigenen Wallbox sind es nur bis zu 22 Kilowatt.

Hochleistungsladenetz an der A2 bis Berlin: Drei neue MCS-Stationen

An der Autobahn 2 bis Berlin sollen am Ende insgesamt drei neue Ladeangebote entstehen. Jeweils am Anfang und am Ende der Strecke sieht das Projekt an Logistikstandorten in NRW und Berlin Lademöglichkeiten mit geringer Leistung vor. Hier können die E-Lastwagen bei längeren Standzeiten oder über Nacht geladen werden.

Die MCS-Technologie soll unter realen Bedingungen getestet werden. Das Ziel ist, damit eine Grundlage für das flächendeckende Hochlaufen der Ladeinfrastruktur für schwere emissionsfreie Nutzfahrzeuge zu schaffen, heißt es in einer Mitteilung zur Eröffnung.

Am Projekt beteiligte Unternehmen

Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts, das das Projekt koordiniert, sind beim MCS künftig sogar bis zu 3,75 Megawatt Ladeleistung möglich. Mit Daimler Truck, MAN, Scania und Volvo nehmen an dem Projekt vier große Lkw-Hersteller teil.

Die Autobahn GmbH des Bundes stellt Flächen zur Verfügung. Mehrere Universitäten sind beteiligt. Sie untersuchen unter anderem die Wirtschaftlichkeit des Hochleistungsladens für die schweren Nutzfahrzeuge.

Shell, Heliox, ABB E-mobility und EnBW mobility+ betreiben die Ladestandorte oder liefern die Ladeinfrastruktur für die E-Lkw. Das Baden-Württembergische Energieunternehmen EnBW ist daneben auch auf weiteren Autobahnstrecken aktiv und baut HPC-Schnelladeparks auf, konkret auf der A1 und der A24 in Norddeutschland.

Weiterführende Informationen zum Laden von E-Lkw und MCS-Laden

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