Künftig werden am Erzberg in der Steiermark, Österreich, schwere Lkw mit Oberleitung unterwegs sein. Das berichtet die Austria Presse Agentur (APA). Gestern erfolgte der Spatenstich für eine fünf Kilometer lange Strecke durch die VA Erzberg GmbH. Bisher erforderte der Lkw-Transport von mehr als 13 Millionen Tonnen Gestein rund 4,5 Millionen Liter Diesel pro Jahr. Durch die Oberleitungen sollen es künftig drei Millionen Liter weniger sein.
Bereits seit 2019 wurde zusammen mit der Unternehmensgruppe Liebherr am Erzberg, der größten Siderit-Lagerstätte der Welt, das diesel-elektrische Schwer-Lkw-Modell T236 getestet. Der Prototyp aus der 100 Tonnen-Nutzlastklasse wurde dabei so umgebaut und adaptiert, dass er für den Betrieb mit Oberleitung vorbereitet wurde. Der Feldversuch mit Stromabnehmer erfolgte auf einer 500 Meter langen Oberleitungs-Teststrecke im obersteirischen Tagbaugebiet. Die neue Strecke wird fünf Kilometer lang sein.
4200 Tonnen CO2 weniger pro Jahr
Herausfordernd für die Oberleitungstechnologie im Bergbau seien nicht nur die Nutzlastklasse, sondern auch unebenes Gelände, enge Kurven und teils widrige Witterungsverhältnisse, heißt es seitens des Betreibers. Die bisherige Teststrecke lag auf einer Seehöhe von 810 Metern über dem Meeresspiegel, die obersten Abschnitte reichen bis auf eine Höhe von 1055 Metern. Die jährliche CO2-Verringerung belaufe sich durch den Einsatz der sechs neuen diesel-elektrischen Lkw mit Trolley auf rund 4200 Tonnen jährlich und einen Strom-Mehrverbrauch von 12,2 GWh.