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Viele Lkw-Fahrer sind wütend über den russischen Einmarsch

07.03.2022 11:07 Uhr | Lesezeit: 2 min
Lkw Fahrer Rastplatz
Auf einem Rastplatz äußern Lkw-Fahrer ihren Unmut und zeigen sich solidarisch mit der Ukraine
© Foto: Andreas Arnold / dpa

Viele Lkw-Fahrer, die täglich quer durch Europa fahren, kommen aus der Ukraine. Das könnte sich ändern, einige wollen kämpfen. Der BGL hält einen verschärften Fahrermangel für möglich.

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Auch wenn Yurii gerade nicht bei seiner Familie in der Ukraine sein kann, ist es ihm wichtig, ein Zeichen gegen Russlands Krieg in der Ukraine zu setzen: „Putin-Killer“ steht in großen Buchstaben hinter der Frontscheibe seines Lkw, der am Sonntag auf einem Rastplatz in der Nähe von Hannover parkt. Viele ukrainische Fahrer seien wegen des Krieges in die Ukraine zurückgekehrt, sagt der 50-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Auch er wolle - sobald es geht - in die Heimat fahren, „um zum Sieg unseres ukrainischen Volkes beizutragen“.

Ein Handyfoto, das seine Frau ihm geschickt hat, zeigt ein stark zerstörtes Haus, aus dem schwarze Rauchschwaden aufsteigen. Es sei an dem Ort aufgenommen worden, an dem er und seine Familie lebten, sagt Yurii. Ist die Sorge um seine Angehörigen groß? Yurii macht große Augen und nickt vehement.

Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sieben Prozent der Lkw-Fahrer, die auf den deutschen Autobahnen unterwegs waren, Ukrainer. Die meisten seien bei polnischen oder litauischen Spediteuren angestellt - jeder dritte Lkw aus diesen Ländern sei mit einem ukrainischen Fahrer besetzt. Wie viele von ihnen nun in die Heimat zurückkehrten, kann der Verband nicht sagen. Wenn viele weggingen, könnte dadurch jedoch ein großer Fahrer-Mangel in Europa entstehen, sagt ein Sprecher.

Nicht nur ukrainische Fahrer äußern sich

Die wenigen ukrainischen Fahrer, die neben Yurii auf dem Rastplatz an der A2 zu finden sind, sprechen weder Deutsch noch Englisch, aber ihre Wut auf Russland und den Krieg ist auch so unmissverständlich.

„Fuck Putin“ ruft einer bei runter gekurbeltem Fenster aus seinem Fahrerhäuschen. Ein anderer macht beim Thema Russland eine Geste mit seiner Hand, als würde er seine Kehle durchtrennen. Hinter den Frontscheiben ihrer Fahrzeuge hängt die blau-gelbe Flagge der Ukraine. „Reicht der Ukraine eure Hand“, steht in Großbuchstaben an einem anderen Lkw. Links davon klebt die ukrainische, rechts die polnische Flagge.

Auch der belarussische LKW-Fahrer Petr solidarisiert sich mit seinem Nachbarland. Neben einem weiß-roten Fähnchen - die Flagge, die die Gegner des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko verwenden - hängt ein blau-gelbes. Er sei wegen der politischen Verfolgung in Belarus nach Polen gezogen, erzählt der 47-Jährige. „Ich fühle mich mit dem ukrainischen Volk verbunden“, sagt Petr, der viele Kollegen aus der Ukraine hat. Er habe großen Respekt vor ukrainischen Soldaten, die russische Gefangene mit Essen und Trinken versorgten.

Er wolle sie bei ihrem Kampf für Freiheit unterstützen. „Wir sind alle vereint“, sagt er lächelnd und hebt seine geballte Faust.

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