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Der SK wirkt wie eine unzerstörbare Burg

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Dafür weist der letzte SK eine hohe Verarbeitungsgüte auf. Der schnurgerade gezogene Armaturenträger mag mit seiner dunklen Farbgebung zwar wenig freundlich wirken, dafür erscheint er wie für die Ewigkeit gebaut. Und alle Schalter und Regler rasten tatsächlich noch wie am ersten Tag ein.

Gleiches gilt für den Joystick der elektropneumatischen Schalthilfe EPS, die im SK schon seit 1985 serienmäßig die Gänge wechselte, auch wenn längst nicht jeder Fahrer von der Halbautomatik begeistert war. Ihren letzten SK mochten Ende der 1990er-Jahre trotzdem viele behalten, um ihn möglichst spät gegen die erste Actros-Generation eintauschen zu müssen.

Denn mit der zog ein bis dato nicht gekannter Elektronikanteil ein, zusammengefasst durch das Kunstwort "Telligent". Dahinter standen elektronisch gesteuerte Scheibenbremsen, ein teil- oder vollautomatisiertes Getriebe und über Canbus vernetzte Komponenten. Deren Zusammenspiel funktionierte in den ersten Jahren längst nicht reibungslos, weshalb der MP1 oft in der Werkstatt stand.

Mehr als das störte die Fahrer die billig anmutende Kabineneinrichtung und deren knarzende Verarbeitung. Und richtig Platz bot auch nur die teure Mega-Space-Kabine mit ebenem Boden.

Erst über die Jahre und mit mehreren Modellpflegen bekam Mercedes-Benz die Probleme in den Griff. Der weiße 1843 Mega-Space, der hier seine Generation vertritt, entstammt dem Jahr 2000 und lief laut Aussage seines Besitzers über die Jahre ohne größere Probleme.

Trotzdem, um das angekratzte Image wiederherzustellen, musste Daimler weitere Taten folgen lassen. Und tat das mit Einführung des Nachfolgers MP2. Dass der auf seinem Vorgänger basiert, ist kaum noch zu erkennen. Zu sehr räumten die Designer in Wörth am Rhein vor allem innerhalb der Kabine um. Wertigere Materialien, eine bessere Bedienbarkeit und Verarbeitung zogen ein. Dazu gesellten sich praxisgerechte Ideen, wie die in der rechten Armlehne integrierte und während der Pause hochklappbare "Schaltwalze" für das automatisierte Getriebe.

Optisch wenig anders: Der Actros MP3

Optisch kaum Änderungen brachte das 2008 folgende Lifting auf den MP3: Ein veränderter Kühlergrill, aerodynamisch optimierte Spiegel und eine neue Sonnenblende mussten genügen. Zudem war der Actros nun mit Licht- und Regensensor zu haben. Größte Neuerung war das Powershift-2-Getriebe mit zwölf Fahrstufen, das die bisherigen 16-Gang-Boxen ablöste.

Übrigens ist das rote Testfahrzeug dieses Vergleichs Baujahr 2018 und hat jungfräuliche 120 Kilometer auf dem Tacho! Für Exportländer, in denen die Euro-6-Schadstoffnorm kein Thema ist, baute Mercedes-Benz den MP3 nämlich weiter. Das Testfahrzeug ist nach Herstelleraussage aber das allerletzte Exemplar, das nach unserem Test direkt ins Daimler-Museum fuhr. Wofür der 598 PS starke V8 und die topausgestattete Mega-Space-Kabine eigentlich viel zu schade sind!

Beschäftigen wir uns lieber schnell mit dem, was 2011 auf den MP3 folgte: Der New Actros glich in keinem Teil mehr seinem Vorgänger. Zudem wich Mercedes-Benz von seinem bisherigen Faible für V-Motoren ab. Der Neue war/ ist nur noch mit Reihensechszylindern - bis zu 625 PS stark - zu haben. Zudem wurde das Kabinenangebot auf ein bis dato von Daimler nicht gekanntes Maß auf elf Varianten ausgeweitet. Die bieten mehr Komfort und vor allem einen ergonomisch bestens gestalteten Arbeitsplatz.

Kameras ersetzen die bisherigen Spiegel

Von der erst vor wenigen Wochen vorgestellten, neuen Actros-Generation rollt noch kein Exemplar auf der Straße. Ausgeliefert wird ab Mai 2019. Trotzdem hat der Neue bereits für Wirbel gesorgt. Die serienmäßig durch moderne Kamerasysteme ersetzten Außenspiegel, was Sichtverhältnisse und Aerodynamik gleichermaßen verbessert, sind der Hauptgrund dafür.

Abzuwarten bleibt hingegen, wie die Fahrer das neue, digitale Bedienkonzept des New Actros II annehmen werden. Die bisherigen Schalter wichen einem großen Bildschirm rechts vom Fahrer, über den Lüftung, Heizung, Radio und so weiter gesteuert werden. Das setzt allerdings eine gewisse Affinität voraus, und ob die tatsächlich jeder Fahrer mitbringt oder bereit ist, sich anzueignen, wird sich erst zeigen. Nicht von ungefähr bietet Mercedes-Benz daher auch weiterhin das konventionelle Bedienkonzept des Vorgängers an. Gegenüber dem LP von 1973 wirkt aber auch dieses wie aus einer anderen Welt!

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