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Reportage: Im Zeichen des Zorro

17.03.2021 15:00 Uhr | Lesezeit: 4 min
Reportage: Im Zeichen des Zorro
Die Eigner hoffen, dass sie ihren Jubiläums-Truck „Zorro“ 2021 bei vielen Festivals zeigen können
© Foto: Xavier Stefaniak

Zum Firmenjubiläum gönnte sich das französische Transportunternehmen Verbeke einen neuen, starken Schweden – und verlieh dem V8 mit dem Motiv der Romanfigur Zorro, dem "Rächer der Enterbten", noch mehr Power.

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Geburtstage sind Zeit der Geschenke und der Ehrungen. Das Transportunternehmen Verbeke aus der nordfranzösischen Gemeinde Essertaux feierte im Jahr 2020 gleich mehrere Ehrentage. Drei ganz besondere Anlässe wurden mit dem Aufbau dieses herausragenden Scania 580 S gefeiert.

Zunächst einmal stand das 50-jährige Bestehen des einzigartigen V8-Motors des schwedischen Unternehmens aus Södertälje an. Danach folgte das 50-jährige Jubiläum des Unternehmens Verbeke selbst, und schließlich rückte der 50. Geburtstag des langjährigen Mitarbeiters und Fahrers Olivier Warin näher.

Die Unternehmensgründer: „Omi und Opi“ Verbeke

Das Unternehmen wurde 1970 von Emile und Thérèse Verbeke gegründet. Die beiden werden von ihren Mitarbeitern inzwischen liebevoll „Opi und Omi“ genannt. Über die Jahre konnte sich das Ehepaar einen fundierten Ruf in Sachen Qualität, Service und Lieferung von feinstem Gemüse nach Paris erarbeiten. Während der Anfänge des Unternehmens war Chicorée das absolute Stargemüse, das zum Pariser Großmarkt Rungis geliefert wurde, dicht gefolgt von der beliebten Kartoffel. Emile fuhr den großen Lkw, Thérèse den Kleintransporter. Irgendwann gönnte sich das Paar den ersten Sattelzug, bald folgte ein zweiter, und mittlerweile sind es stolze 15  Sattelzüge im Verbeke-Fuhrpark. Nach 30 Jahren in der Firma verabschiedeten sich Emile und Thérèse in den Ruhestand.

Ein Klassiker: Filmkuss zwischen Zorro und „Anna Maria“
© Foto: Xavier Stefaniak

Zorro ist einer von mehreren Showtrucks in der Flotte

Sohn Vincent Verbeke übernimmt die Geschäftsleitung. Seit frühester Kindheit (zum Zeitpunkt der Gründung war er vier Jahre alt) ist er vertraut mit allem, womit Verbeke zu tun hat. Als kleiner Junge liebte er es, bei den Liefertouren nach Paris mitzufahren. Als er später die Abschlusszeugnisse und notwendigen Bescheinigungen in der Tasche hat, vertrauen ihm die Eltern einen Sattelzug an. 2003 dann der große Umbruch: Vincent übernimmt das Zepter bei Verbeke & Fils.

Der Mann ist stolz auf das, was seine Eltern geleistet haben, und setzt alles daran, das positive Image des Unternehmens weiterzugeben, das sie in drei Jahrzehnten aufgebaut haben. Verbeke, das heißt: blitzsaubere, gepflegte Lkw, 33 treue Mitarbeiter, Lieferung von Obst und Gemüse hin zu den Großmärkten in Lomme, Rungis und Rouen sowie zu den Zentralen der großen französischen Supermarktketten wie Auchan oder Carrefour.

Um die drei runden Jubiläen standesgemäß zu feiern, musste ein Showtruck her. Vincent und Olivier Warin, der den Scania Hommage mit Freude fahren würde, entschieden gemeinsam über das Design des brandneuen 580 S, den sie gerade erst beim Scania-Händler in Arsy nahe Compiègne gekauft haben. Die Wahl des­jenigen, der die Ideen auf den Truck bringen sollte, stand sofort fest: Es sollte der Künstler Lorent sein.

Rundum beleuchtete Pferdestärke auf der Rückwand
© Foto: Xavier Stefaniak

Bevor der Lkw in die kleine Gemeinde Uchaud, dem Sitz der „Ateliers Decors Lorent“, gebracht wird, gibt es aber noch eine Zwischenetappe. Vincent und Olivier wollen dem Scania etwas mehr Aggressivität und Ausrüstung verpassen. Daher entscheidet man sich bei „Tedd‘ System“ für Zierleisten im oberen und unteren Bereich der Verkleidung, eine Blechwand sowie eine Fahrgestellab­deckung. Ein Spoiler, ein Blendschutz und eine hintere Stoßstange runden das gelungene Gesamtbild ab und sind das i-Tüpfelchen des Kunstwerks auf vier Rädern.

Schon jetzt ist der S eine stattliche Erscheinung. Aber Vincent und Olivier wollen den 580 zusätzlich noch thematisch dekorieren. Anfangs drehen sich die Ideen rund um Samurais, Wikinger und andere skandinavische Helden. Aber irgendwie hat man dies alles schon einmal gesehen, sodass sich die drei Protagonisten für eine seltenere Inszenierung entscheiden. Dann schlägt Olivier das Motiv des Zorro vor. Auf der Rückfahrt vom Veredler fabulieren die beiden Männer bereits von dem Endergebnis, das sie dank einer rasch angefertigten Skizze schon vor Augen haben.

Das V8-Logo passt gut zur türkisgrünen Hausfarbe des Unternehmens
© Foto: Xavier Stefaniak

Türkisgrün gepaart mit Schwarzweiß funktioniert

Olivier und seine Partnerin Eloise forschen nach Filmfotos, unzählige von ihnen werden dem Künstler geschickt. Die Zeit ist gekommen, um das Zorro-Projekt in die Tat umzusetzen. Und Lorent leistet ganze Arbeit, wie immer – Bilder der bisher von ihm bearbeiteten Lkw zeigt er unter http://atelierdecorslorent.free.fr/

Der Scania ragt heraus, allein durch seine Grundfarbe, ein frisches Türkisgrün, das die Hausfarbe des Unternehmens Verbeke widerspiegelt. Das Schwarzweiß der Serie wird in Perfektion aufgegriffen und umgesetzt.

Was die Figuren anbelangt, gibt es keine Überraschungen. Die Vierzig- und Fünfzigjährigen unter den Lesern werden Guy Williams in der Hauptrolle des Zorro sofort erkennen. Die US-TV-Serie, produziert von 1957 bis 1961, wurde auch in Deutschland ausgestrahlt und fesselte Hunderttausende vor der Mattscheibe.Neben Williams sind auch Henry Calvin (Sergeant Garcia) und Gene Sheldon (der treue Bernardo) auf der Karosserie des Scania glanzvoll in Szene gesetzt.

Sieben lange Monate musste das Verbeke-Team auf seine prachtvolle neue Zugmaschine warten – nun sind Olivier und Vincent überglücklich. Die beiden Männer sind sich einig: Das Ganze ist ein Gesamtkunstwerk, eine Mischung aus Leidenschaft, einer Spur Verrücktheit, dem Talent und dem Know-how von Tedd’ System und von Lorent Décors. Dank gebührt aber vor allem „Opi und Omi“ – denn sie haben ihrem Sohn und dem Fahrer dieses wunderschöne Geschenk gemacht.

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