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Reportage: The Greatest

15.04.2021 15:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Reportage: The Greatest
Prächtig: Der auf Basis eines 730 S V8 gebaute Hauber fällt im Straßenbild auf
© Foto: Xavier Stefaniak

Mit einem Scania-Hauber setzt der Niederländer Morten Rasmusseneinem einem verstorbenen Freund ein Denkmal. "The Greatest" erinnert an Michael Henriksen.

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Morten Rasmussen hat sich an ein Ausnahmemodell herangewagt: einen Scania T 730 S V8. Dieses besondere Fahrzeug sollte einem herausragenden Menschen gewidmet werden – seinem Freund, dem Milliardär Michael Henriksen.

Der damals 52-jährige Geschäftsmann ist im September 2014 bei einem tragischen Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen, wie auch drei Kollegen, die mit in der Unglücksmaschine saßen. Michael Henriksen war Chef von City Container in Farum, einem der größten Entsorgungsunternehmen Dänemarks. Spezialisiert war seine Firma auf Recycling, Entgiftung und Bodenverwertung.

Basis: Ein maßgeschneiderter  „Torpedo“ von Vlastuin

Ein bis dato noch nie dagewesener „Working Showtruck“ sollte es werden, das nahm Morten Rasmussen sich vor. Und deshalb durfte es beim Scania „The Greatest“ auch keine Fahrerkabine in Standardgröße sein. Der Däne bestellte für seinen Neuen die längste auffindbare Zugmaschinen-Version, einen sogenannten „T“, realisiert und angeboten vom Karosseriebau-Unternehmen VlastuinTruck- & Trailerservice. Vlastuin hatviel Erfahrung im Umbau von Scania-Lkw zu Haubern, die vom Hersteller selbst seit 2008 nicht mehr angeboten werden. Im Juli 2017 etwa hatte der Truckmaßschneider den ersten umjubelten „Torpedo“ 730 S V8 vorgestellt, basierend auf der damals brandneuen Scania-Baureihe (Bericht siehe www.trucker.de,Stichwort „Torpedo“).

Eine Traumkabine: viel Platz für den Fahrer, reichlich Stauraum, ein absenkbares Bett, blaues Licht und eine mega Soundanlage
© Foto: Xavier Stefaniak

Nach Fertigstellung der Karosserie­arbeiten brachte Morten Rasmussen seinen neuen Lkw zum Künstler und Karosseriebauer Frank Mosegaard. Mosegaard ist kein Unbekannter in der dänischen Showtruck-Szene, er veredelte zum Beispiel den Scania „Prince/Purple Rain“. Zusammen mit dem US-amerikanischen Künstler Ray Hill, bekannt unter anderem für die Gestaltung der Guldager-Lkw, bearbeitete er Mortens Truck weiter.

Die hoch aufragenden Pipes geben dem Porträt von Michael Henriksen und dem V8-Logo den gebührenden Rahmen
© Foto: Xavier Stefaniak

Nachdem Morten mit dem Team seine Vorstellungen besprochen hatte, legten die beiden Designer los und erarbeiteten verschiedene Entwürfe für den Hommage-Lkw. Schon die ersten Skizzen kamen gut an, woraufhin Frank und Ray mit der finalen Ausarbeitung des Scania-Designs am Computer starten konnten.

Das für Rasmussens Fuhrunternehmen typische diamantene Metallblau wurde als Grundfarbe gewählt. Akzentuiert wird die leuchtende Farbe des Lkw durch silberne und orangefarbene geschwungene Zungen und scharfe Spitzen über den gesamten unteren Teil des Fahrzeugs. Ray Hill ist Spezialist auf dem Gebiet von Farben und Linien bei der Truck-Veredelung. Zusätzlich zu den farbenfrohen Grafiken und dem raffinierten „Pinstriping“, das typisch ist für dänische Fahrzeuge dieser außergewöhnlichen Art, beherrschen drei riesige Porträts von Michael Henriksen den oberen Teil des Fahrerhauses.

Mortens bester Freund wurde freundlich lächelnd auf dem Fahrzeug verewigt. Das hätte dem beliebten Geschäftsmann gefallen, zu dessen Beerdigung damals über 1000 Menschen kamen – darunter viele seiner Mitarbeiter, die mit ihren Entsorgungstrucks Spalier standen. Henrikson wäre stolz auf „seinen“ Lkw gewesen.

„In Memory“-Schriftzug in Gedenken an den Freund
© Foto: Xavier Stefaniak

Die mehrfarbige Lackierung lässt das Fahrzeug einzigartig strahlen. Die Accessoires rücken dabei fast in den Hintergrund, sie verleihen dem Lkw jedoch einen besonderen Look. Die glatte Rückwand, der Leitungsträger, die aufragenden Auspuffrohre, die hintere Stoßstange sowie das Chassis-Blech stammen von Vlastuin und geben dem Scania ein einheitliches, qualitativ hochwertiges Äußeres.

Der obere Teil des Trucks ist mit einem Dachträger und rechteckigen Scheinwerfern versehen. Ansonsten ist das Dach schlicht gehalten. Im mittleren Bereich sorgt eine abgerundete Scheibe für eine optische Verkleinerung der Glasfläche, und im unteren Bereich der Frontpartie verleihen Scheinwerferblenden und eine Spoilerlippe dem Lkw einen aggressiveren Look, vor allem, wenn das Fahrwerk auf das Maximum abgesenkt ist.

Eine Kabine, von der man nur träumen kann

Natürlich sollte bei solch einem außergewöhnlichen Erscheinungsbild auch der Innenraum des Fahrzeugs vielversprechend sein. Die Werkstatt FL Buur ist auf maßgeschneiderte Inneneinrichtungen spezialisiert und setzte hier die neuesten Trends für Lkw-Inneneinrichtungen in die Praxis um. Das elektrisch absenkbare Bett, ein beeindruckendes Soundsystem mit mehreren Tausend Watt, Leder und cremefarbenes Alcantara, ein Tisch mit dem Markenlogo und eine abgerundete Sitzbank machen den Rasmussen-Truck zu einem der erfolgreichsten Projekte der letzten Jahre.

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