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Test & Technik: Kommunaler Exot

12.02.2021 15:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
Test & Technik: Kommunaler Exot
Französisch-deutsche Kombination: Das Testfahrzeug trägt einen Dreiseitenkipper aus dem Hause Meiller
© Foto: Jan Burgdorf/TRUCKER

Einen Renault in kommunalem Gewand trifft man auf unseren Straßen eher selten an. Der D 16 mit Meiller-Aufbau präsentiert sich aber als echte Alternative zu Atego, TGL, Eurocargo & Co.

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Das gab es lange nicht: Hat man die drei bequemen Stufen ins Reich der  – von Re­nault Trucks selbstbewusst „Global-Cab“ genannten – Nahverkehrskabine dieses D absolviert, fällt der Blick auf den Schalthebel eines manuellen Achtganggetriebes.

In Zeiten von automatisierten Schaltgetrieben ist das durchaus ungewöhnlich, wofür der Hersteller aber die passende Begründung parat hält. Denn wie die orangefarbene Lackierung inklusive Warnfolien an der Front des Renault „D16 P 4x2 280 E6“ vermuten lässt, ist er auf den kommunalen Einsatz zugeschnitten. Und die öffentlichen Träger fordern oft noch manuelle Getriebe, warum auch immer ...

280 PS und 1050 Nm genügen dem 16-Tonner völlig

Zwar gehen das ständige Kuppeln und Hebelführen schnell wieder in Fleisch und Blut über, auch weil sich die ZF-Box als leichtgängig und präzise erweist. Trotzdem favorisieren wir in jedem Fall das automatisierte Schalten, was die Franzosen mittels der sechsgängigen „Optitronic“ oder dem „Optidriver“-Getriebe mit zwölf Fahrstufen darstellen könnten.

Als richtige Wahl erweist sich die mittlere Einstellung des 7,7 Liter großen DTI8-Reihensechszylinders mit 280 PS und 1050 Newtonmeter Drehmoment. Letzteres wirft der Common-Rail-Motor ab frühen 950 Touren ins Geschehen, was selbst beladen an manchen Steigungen den Griff zum Schalthebel erspart. Hilfreich in unebenem Gelände ist die Handgasfunktion. Per Schalter im Armaturenbrett lässt sich in der kleinen Getriebe­gruppe das aktuelle Tempo speichern und per Tastendruck km/h-weise erhöhen oder verringern. Das wirkt dem Gas­pedalstottern durch Bodenunebenheiten wirksam entgegen und funktioniert unterhalb von 20 km/h.

Übersichtliches Cockpit mit kleineren Bedienschwächen
© Foto: Jan Burgdorf/TRUCKER

Dagegen im ersten Moment verwirrend: das Warnsignal des Spurwächters, das täuschend an das Rauschen eines CB-Funkgeräts erinnert. Gewöhnungssache, ebenso wie der Renault-typisch links am Lenkrad angebrachte Kipphebel für die nur 163 PS starke Motorbremse – Hilfestellung seitens der Betriebsbremse ist in steileren Gefällen also durchaus gefordert.

Zauberkasten neben dem Sitz und optionales Zusatzfenster

Stimmig fällt beladen der Fahrkomfort des Franzosen aus. Leer neigen die vorne Zweiblatt- und hinten Dreiblatt-Parabeln dagegen naturgemäß zum Austeilen. Vom Beladungszustand unabhängig ist die Lenkung, die sich um die Mittellage etwas schwammig präsentiert, wie auch die Verstellmöglichkeiten des Volants nicht rekordverdächtig ausfallen. Als praktisch erweist sich der kleine „Zauberkasten“ rechts neben dem Fahrersitz. Die optional lieferbare Staubox mit Schublade nimmt nicht nur Utensilien fürs Tagesgeschäft auf, sie offenbart auch einen klappbaren Tisch für Brotzeit oder Schreibkram.

Und wo wir gerade bei Sonderwünschen sind: Auch beim sichterweiternden Zusatz-Seitenfenster im Fußraum auf der Beifahrerseite würden wir ein Kreuzchen machen. Nur zwei von vielen guten Lösungen des D-Programms, die nicht nur im kommunalen Einsatz gefallen.

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