Die Thüringer Transportbranche ist weiter gegen einen gesetzlichen Mindestlohn. Es bestehe die Gefahr, dass kleine und mittelständische Unternehmen die Zeche des derzeitigen Berliner Koalitionspokers bezahlen müssten, erklärte der Landesverband des Verkehrsgewerbes LTV am Freitag und warnte vor Gefahren für die Arbeitsplätze in der Branche.
Ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro, ohne Rücksicht auf die Möglichkeiten zur Wertschöpfung und auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, hätte laut Mitteilung des Verbandes gravierende Folgen für das Gewerbe. „Zum Schluss bleiben nur selbstfahrende Unternehmer und Aushilfskräfte übrig“, schreibt der Verband, der in Thüringen 500 Mitgliedsunternehmen vertritt. Umsatzrenditen von 0,5 bis 1,0 Prozent ließen keinen Spielraum für Lohnerhöhungen, klagt der LTV.
Würde der von der SPD geforderte Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt, müsste ein Fahrer, der 40 Stunden pro Woche arbeitet, in Zukunft mindestens 1360 Euro brutto im Monat verdienen.