Die Logistikbranche kämpft händeringend um qualifizierte Fachkräfte. Während Facebook, Instagram und Co. lange als zuverlässige Plattformen zur Mitarbeitergewinnung galten, liefern sie mittlerweile kaum noch Ergebnisse. Doch was müssen Unternehmen stattdessen tun, um die dringend benötigten Lkw-Fahrer effektiv zu erreichen?
"Täglich rufen mich Unternehmer aus der Logistikbranche an und fragen, wie sie ihre offenen Stellen endlich besetzen können - meine Antwort: Es gibt keinen klaren Gewinner bei den Social Media Netzwerken, der Mix macht es aus", sagt Lucas Fischer. Der Recruiting-Profi bringt jeden Tag Arbeitgeber mit passenden Lkw-Fahrern zusammen und kennt die Tricks, mit denen Unternehmen gezielt Mitarbeiter über soziale Medien finden können. In diesem Artikel verrät er, wie Logistikunternehmen über soziale Plattformen zuverlässig neue Lkw-Fahrer einstellen.
Waren einst Facebook und Instagram die effektivsten Kanäle, um neue Bewerber anzusprechen, müssen sich Unternehmen inzwischen breiter aufstellen, um nicht in der Masse unterzugehen. Videobasierte Plattformen gewinnen zunehmend an Bedeutung - so haben Firmen mit ansprechenden Clips auf TikTok kombiniert mit Reels auf YouTube das Potenzial, neue Kandidaten auf sich aufmerksam zu machen.
Bei einem Blick auf klassische Stellenanzeigen stellt sich schnell ein monotones Bild ein: Stichpunktartig wird hier beschrieben, was das Unternehmen bietet, was die Aufgaben der angebotenen Stelle sind und welches Profil der Bewerber mitbringen sollte. Abwechslung ist hier Fehlanzeige!
Doch Unternehmen können genau dieses Potenzial für sich nutzen, indem sie sich von ihren Mitbewerbern abheben: Mit kurzen und zielgruppenrelevanten Video-Clips auf sozialen Medien können sie beispielsweise ohne großen Aufwand den Kern einer Anzeige attraktiv auf den Punkt bringen.
Wer es als Unternehmen geschafft hat, in den Fokus eines Bewerbers zu rücken, sollte auf unnötige Formalitäten im Bewerbungsprozess verzichten. Etwa 93 Prozent der Lkw-Fahrer werden in ihrer Freizeit erreicht. Die Motivation, einen Lebenslauf mit Anschreiben einzureichen, ist entsprechend gering. Um dennoch an die wichtigsten Vorabinformationen über den Bewerber zu kommen, bieten sich smarte Umfrage-Tools an. Mit wenigen Klicks wird der Bewerber geführt, ohne größere Hürden nehmen zu müssen - was den Einstieg in das Bewerbungsverfahren deutlich vereinfacht.
Ein Lkw-Fahrer, der auf ein Unternehmen aufmerksam geworden ist, wird sich vor einer Bewerbung online über den möglichen Arbeitgeber informieren. Zu den wichtigsten digitalen Berührungspunkten zählen die Firmenwebseite, Social-Media-Kanäle sowie Bewertungsportale für Arbeitgeber. Besonders hier können Unternehmen den entscheidenden Unterschied machen. Fehlt eine Präsenz auf einem wichtigen Kanal oder wird sie nur sporadisch gepflegt, können Bewerber schnell das Interesse verlieren.
Häufig wird die Reichweite der bestehenden Belegschaft unterschätzt. Dabei sind insbesondere Kraftfahrer untereinander auf Social Media vernetzt. Mit einem eigenen Empfehlungsprogramm können Arbeitgeber Anreize für die Mitarbeiter schaffen, bestehende Vakanzen in ihrem Netzwerk zu teilen und als Empfehlungsgeber für das eigene Unternehmen aufzutreten.
Neben dem Rekrutieren sollten Arbeitgeber auch darauf achten, die Loyalität des bestehenden Teams zu festigen. Wer klassische Hierarchien abbaut und statt "Dienst nach Vorschrift" seinem Team Freiheiten lässt, fördert die Motivation nachhaltig. So können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern beispielsweise im neuen Jahr die Chance geben, sich mithilfe von Ideenmanagement-Tools mehr im Unternehmen einzubringen. Das fördert nicht nur die Loyalität, sondern steigert auch nachhaltig die gefühlte Wertschätzung der Mitarbeiter.